ALLRAD-NEWS

Andreas Reiners - 20. Oktober 2020, 11:48 Uhr - 4x4 Allrad NEWS

Die Gefahren des Wildwechsels

Die Gefahr eines Wildwechsels ist nicht zu unterschätzen. Nach Zahlen der Versicherungswirtschaft gibt es alle zwei Minuten einen Wildunfall - insgesamt fast 270.000 pro Jahr.


Die Gefahr eines Wildwechsels ist nicht zu unterschätzen. Nach Zahlen der Versicherungswirtschaft gibt es alle zwei Minuten einen Wildunfall - insgesamt fast 270.000 pro Jahr. Zwar ging die Kollision mit Reh, Hirsch oder Wildschwein im Jahr 2019 "nur" in zwölf Fällen tödlich für Menschen aus, verletzt wurden aber über 2.800 Personen. Die Dekra-Experten sagen, wie man sich richtig verhält.

Wildunfälle sind nicht ohne: Vielen Fahrern ist nicht bewusst, dass ein 80 Kilo schweres Wildschwein auf ein fahrendes Auto bei 50 km/h mit einer Wucht von zwei Tonnen aufprallt. Der Appell ist deshalb klar: Die Warnungen vor Wildwechsel sollte man unbedingt ernst nehmen. Autofahrer sollten sich auf allen Straßen in der Nähe von Waldgebieten, Hecken, Gebüschen und Feldern auf Wildwechsel einstellen. Heißt: reaktionsbereit sein, das Tempo verringern und die Fahrbahnränder gut im Auge behalten.

Wenn Wild auftaucht, heißt es Fernlicht abblenden, kontrolliert bremsen und hupen, dabei jedoch auf den nachfolgenden Verkehr achten. Autofahrer müssen jederzeit mit Nachzüglern oder panischen Tieren rechnen, die überraschend auf die Straße springen. Deshalb auch wenn das Wild vorbei ist, langsam weiterfahren und den Straßenrand beobachten.

Ist eine Kollision nicht zu vermeiden, empfehlen die Experten: so stark wie möglich abbremsen und das Fahrzeug in der Spur halten. Ausweichmanöver sind sehr riskant. Sie können zu schwereren Kollisionen als mit einem Wildtier führen und leicht im Gegenverkehr oder an einem Baum enden.

Ist der Unfall passiert gilt wie bei jedem anderen Unfall: Unfallstelle absichern, Warnblinker einschalten, Warnweste anlegen und Warndreieck aufstellen. Helfen Sie Verletzten und rufen Sie gegebenenfalls den Rettungsdienst (Notruf 112). Wildunfälle sind in den meisten Bundesländern meldepflichtig - verständigen Sie daher auch die Polizei.

Verletzte Tiere sollten Sie nicht anfassen, sie können in Panik geraten und Menschen schwer verletzen. Die Bergung toter Tiere dem zuständigen Förster oder Jagdpächter überlassen. Keine Wildtiere mitnehmen, das gilt als Wilderei.

Dokumentieren Sie den Unfall für die Versicherung und machen Sie Fotos von Fahrzeug, Tier und Unfallort. Lassen Sie sich von der Polizei oder dem Jagdpächter eine Wildunfallbescheinigung ausstellen. Wichtig: Die Wildspuren am Fahrzeug nicht voreilig beseitigen, sondern vorher die Versicherung anrufen.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEWS wurde von Andreas Reiners am 20.10.2020, 11:48 Uhr veröffentlicht.