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Sicheres Fahren bei Extremwetter im Sommer
mid Groß-Gerau - Bei Aquaplaning gilt es, starke Lenkbewegungen und Bremsmanöver zu vermeiden sowie nicht zu beschleunigen. ACV
RATGEBER
Solveig Grewe - 19. Juli 2024, 15:04 Uhr - 4x4 Allrad RATGEBER

Sicheres Fahren bei Extremwetter im Sommer

Im Sommer können extreme Wetterbedingungen das Unfallrisiko auf den Straßen erheblich erhöhen und beträchtliche Schäden verursachen.


Im Sommer können extreme Wetterbedingungen das Unfallrisiko auf den Straßen erheblich erhöhen und beträchtliche Schäden verursachen. Der Automobil-Club Verkehr (ACV) gibt Ratschläge, wie Autofahrer sicher ans Ziel kommen können.

Sommergewitter können schnell aufziehen und die Sicht verschlechtern. Starkregen birgt Aquaplaning-Gefahr und umgestürzte Bäume oder Äste stellen zusätzliche Risiken dar. Autofahrer sollten bei Gewitter die Scheinwerfer einschalten und genügend Abstand zu anderen Fahrzeugen halten. Bei Sichtweiten von unter 100 Metern gibt die Straßenverkehrsordnung eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h vor, ab 50 Metern nur noch 50 km/h. Nebelschlussleuchten dürfen dann auch eingeschaltet werden.

Wer sein Auto während eines Gewitters abstellen möchte, sollte Anhöhen und Bäume meiden. Vor Blitzen ist es im Auto sicher, da die Karosserie als Faradayscher Käfig wirkt, der die elektrische Ladung um die Insassen herumleitet. Im Falle eines Blitzeinschlages sollten Metallteile im Innenraum jedoch nicht berührt werden.

Wichtig für Camper im Wohnmobil oder Wohnwagen: Neben dem Schließen aller Fenster, Türen und Dachluken sollte außen das 230-Volt-Kabel abgezogen werden und mindestens einen Meter vom Fahrzeug entfernt abgelegt werden, um Überspannungsschäden zu vermeiden. Ein sicherer Aufenthaltsort sind Fahrerkabine oder Zugfahrzeug.

Hagel kann mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h auf Autos treffen. Bereits ab einer Korngröße von drei Zentimetern können sichtbare Blechschäden entstehen, ab fünf Zentimetern sind Schäden oft mit erheblichem Reparaturaufwand verbunden. Wer während der Fahrt in einen Hagelschauer gerät, sollte daher die Suche nach einem überdachten Ort für das Fahrzeug in Erwägung ziehen.

Bei Außentemperaturen von 30 Grad Celsius kann sich der Innenraum eines stehenden Fahrzeugs bereits nach einer Stunde in der Sonne auf über 50 Grad Celsius aufheizen. Vor dem Einsteigen in ein überhitztes Auto empfiehlt es sich, die heiße Luft durch Türen und Fenster entweichen zu lassen. Die Temperatur der Klimaanlage sollte nach Einschalten nicht zu gering sein und maximal zirka sechs Grad Celsius unter der Außentemperatur liegen, sonst droht schnell eine Erkältung.

Bei hohen Temperaturen besteht beim Auto die Gefahr von Motorschäden durch Überhitzung. Um dem vorzubeugen, sollte der Kühlflüssigkeitsstand regelmäßig geprüft werden. Wichtig für Elektroautos: Hohe Temperaturen können die Batterieleistung beeinträchtigen. Ab 35 Grad Celsius sinkt die Speicherkapazität, was die Reichweite verringert. Daher sollten E-Autos bei starker Hitze im Schatten oder in Garagen geparkt und häufiges schnelles Laden vermieden werden. Bei hohen Außentemperaturen ist eine niedrigere Ladeleistung schonender für den Akku.

Bei Sturm sollten sich Autofahrer bereits vor Fahrtantritt auf die Wetterbedingungen einstellen und Strecken mit vielen Bäumen meiden. Ab Windstärke 5 (bis 38 km/h) ist bereits erhöhte Vorsicht geboten. Bei schwerem Sturm oder Orkanwarnung sollte das Fahren ganz vermieden werden. Fahrzeuge mit Aufbauten wie zum Beispiel einer Dachbox oder Fahrradträger sind aufgrund der vergrößerten Fläche besonders anfällig für Böen. Dasselbe gilt für Wohnmobile oder Wohnwagen-Gespanne.

Bei Starkregen sollten Unterführungen gemieden, die Geschwindigkeit reduziert und der Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug erhöht werden. Gerät Spritzwasser in den Ansaugbereich des Motors, kann das schnell zu schweren Schäden führen. Bei Aquaplaning gilt es, starke Lenkbewegungen und Bremsmanöver zu vermeiden, nicht zu beschleunigen und das Fahrzeug ausrollen zu lassen, bis die Reifen wieder Kontakt zur Fahrbahn haben.

Eine regelmäßige Überprüfung der Profiltiefe der Sommerreifen ist wichtig, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug auch bei starkem Regen guten Kontakt zur Straße hat. Sommerreifen müssen mindestens 1,6 Millimeter vorweisen, empfehlenswert sind jedoch drei Millimeter Profiltiefe.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Solveig Grewe am 19.07.2024, 15:04 Uhr veröffentlicht.