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ADAC-Umfrage: Fast ein Drittel fühlt sich nachts geblendet
mid Groß-Gerau - Manche Fahrer sind zeitweilig im Blindflug unterwegs. Foto Ralph Wagner
RATGEBER
Solveig Grewe - 25. Januar 2024, 15:43 Uhr - 4x4 Allrad RATGEBER

ADAC-Umfrage: Fast ein Drittel fühlt sich nachts geblendet

Fast 27 Prozent der Autofahrer fühlen sich nachts regelmäßig oder fast immer durch das Licht anderer Fahrzeuge geblendet. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen ADAC Umfrage in Deutschland.


Fast 27 Prozent der Autofahrer fühlen sich nachts regelmäßig oder fast immer durch das Licht anderer Fahrzeuge geblendet. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen ADAC Umfrage in Deutschland.

Mit 49,5 Prozent gab fast die Hälfte der Befragten an, sich immerhin manchmal geblendet zu fühlen. Am meisten fühlen sich junge Fahrer geblendet: Bei den unter 35-Jährigen gaben 32 Prozent an, sich regelmäßig oder fast immer geblendet zu fühlen, bei den über 50-Jährigen sind es nur 22,6 Prozent.

Zwei Drittel aller Befragten empfinden die Blendung als störend oder unerträglich. Mehr als die Hälfte der befragten Autofahrer gaben an, die Augen zu zukneifen, sie sogar kurz ganz zu schließen oder häufig blinzeln zu müssen, wenn sie geblendet werden. 60,1 Prozent geben an, alles rund um die Lichtquelle schwer zu erkennen. Beides stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr dar.

Insgesamt fühlen sich 22,7 Prozent der Umfrageteilnehmer durch Blendung gestresst, 21,8 Prozent fahren deshalb sogar weniger bei Dunkelheit. Als besonders negativ wird das Fernlicht empfunden. Über 82 Prozent fühlen sich davon geblendet, unabhängig davon, ob das Fernlicht statisch oder adaptiv ist. Mit deutlichem Abstand folgen das Abblendlicht (41 Prozent) und die Nebelschlussleuchte (26,7 Prozent).

Der ADAC fordert den Gesetzgeber auf, bei den Vorgaben zur Auslegung von Leuchten und Scheinwerfern die Blendungsgefahr für Verkehrsteilnehmer stärker zu berücksichtigen. "Die geltenden Zulassungsvoraussetzungen im Rahmen des EU-Typgenehmigungsverfahrens sind unzureichend", stellt Dr. Reinhard Kolke, Leiter des ADAC Technik Zentrum in Landsberg, fest.

Der Mobilitätsclub schlägt vor, die Leuchtdichte von Lichtquellen zu beschränken, um die Blendung im Straßenverkehr zu verringern. "Ein größerer Scheinwerfer mit geringerer Leuchtdichte liefert die gleiche Lichtausbeute wie ein kleinerer mit höherer Dichte, blendet andere Verkehrsteilnehmer aber deutlich weniger," erklärt ADAC Lichtexperte Burkhard Böttcher.

Verschmutzte Scheinwerfer stellen ebenfalls ein Risiko dar: Ungewolltes Streulicht kann andere Verkehrsteilnehmer blenden und die Lichtausbeute wird reduziert. Deshalb fordert der Club, effektive Scheinwerferreinigungsanlagen gesetzlich vorzuschreiben. Auch automatische Leuchtweitenregulierungssysteme sollten - zumindest ab einer gewissen Leuchtdichte und unabhängig vom Gesamtlichtstrom - Pflicht sein.

Der ADAC weist außerdem darauf hin, dass Autofahrer selbst regelmäßig die Beleuchtung ihres Fahrzeugs checken und die korrekte Einstellung vom Fachmann überprüfen lassen sollten. In Untersuchungen fällt immer wieder auf, dass viele Fahrzeuge mit defekten oder falsch eingestellten Scheinwerfern unterwegs sind.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Solveig Grewe am 25.01.2024, 15:43 Uhr veröffentlicht.