mid Groß-Gerau - Schneeketten montiert man auf der Antriebsachse, also bei Frontantrieb vorn und bei Heckantrieb hinten. Dekra
RATGEBER
Solveig Grewe - 24. November 2023, 14:10 Uhr - 4x4 Allrad RATGEBER
Mit Schneeketten sicher durch den Winter
Erst Schneeketten machen die Pkw-Winterausrüstung komplett. Sie gehören vor allem immer dann in den Kofferraum, wenn es im Winter in die Berge geht. Selbst für Allradfahrzeuge sind sie bei stärkeren Schneefällen unverzichtbar. Hier die wichtigsten Tipps der Prüfungsorganisation Dekra für den Umgang mit Schneeketten.
Erst Schneeketten machen die Pkw-Winterausrüstung komplett. Sie gehören vor allem immer dann in den Kofferraum, wenn es im Winter in die Berge geht. Selbst für Allradfahrzeuge sind sie bei stärkeren Schneefällen unverzichtbar. Hier die wichtigsten Tipps der Prüfungsorganisation Dekra für den Umgang mit Schneeketten.
"Schneeketten und Reifen müssen zueinander passen. Halten Sie die Ketten up-to-date, wenn sie auf eine andere Reifengröße oder ein neues Fahrzeug umsteigen", empfiehlt Dekra Unfallforscher Luigi Ancona. Beim Ausleihen oder beim Kauf von Schneeketten müssen die Daten zu den Reifen vorliegen.
Außerdem wichtig: "Machen Sie sich unbedingt zu Hause im Trockenen und bei gutem Licht mit dem Handling der Schneeketten vertraut, bevor Sie in die Berge starten, auch bei Mietketten", erklärt Ancona. "Learning-By-Doing im Schneegestöber am Alpenpass ist nicht nur lästig, sondern kann gefährlich werden."
Gute Dienste leisten ein Fußabstreifer, auf den man im Schnee knien kann, und gefütterte Arbeitshandschuhe. Schneeketten montiert man auf der Antriebsachse, also bei Frontantrieb vorn und bei Heckantrieb hinten. Bei Allradfahrzeugen schaut man in die Betriebsanleitung. Meistens kommen die Ketten auch hier auf die Vorderräder.
In Sachen Kettenspannung ist die Montageanleitung des Kettenherstellers maßgeblich. Und nicht vergessen, die neu montierten Ketten nach kurzer Fahrt nachzuspannen. Systeme wie ESP oder ASR schaltet man beim Einsatz von Schneeketten besser ab, um die Traktionswirkung zu steigern. Denn mit Ketten begünstigt etwas Schlupf den Vortrieb. Ein Blick in die Betriebsanleitung verrät, ob das Fahrzeug über eine spezielle Einstellung für den Betrieb mit Schneeketten verfügt.
Schneeketten sind auf allen Strecken vorgeschrieben, die durch das runde Verkehrszeichen 268 gekennzeichnet sind. Es zeigt einen Reifen mit Schneekette auf blauem Grund. Gesetzlich gefordert sind Ketten nicht auf allen vier Rädern, sondern nur auf der Antriebsachse. Auch für 4x4-Fahrzeuge verlangt die StVO nur Ketten auf einer Achse. Für alle Fahrzeuge mit montierten Ketten inklusive Motorräder gilt in Deutschland ein Tempolimit von 50 km/h. Wer schneller fährt, riskiert Schäden an Kette, Reifen und Fahrzeug.
"Ein mit Schneeketten ausgerüstetes Fahrzeug verfügt über eine bessere Traktion und mehr Halt auf verschneiter Fahrbahn", so der Dekra Unfallforscher. "Trotzdem: Auch mit Ketten ist vorsichtiges Fahren angesagt, vor allem in Kurven." Im Allgemeinen bietet die mit Ketten ausgestattete Achse mehr Grip und Traktion, während die andere Achse "leichter" wird und schneller wegrutscht. "Daher gilt: Geschwindigkeit anpassen und das Limit von 50 km/h nicht überschreiten", betont Ancona. Sind an der Achse ohne Ketten Sommerreifen montiert, verstärkt sich dieser Effekt noch.
Auf schnee- und eisfreier Fahrbahn müssen Schneeketten bei der nächsten Gelegenheit demontiert werden. Auf trockener Straße haben Reifen mit Ketten einen längeren Bremsweg als Winterreifen und schlechtere Fahreigenschaften. Außerdem kann der Einsatz auf schneefreier Fahrbahn die Reifen beschädigen sowie an Ketten und Fahrbahn zu einem erhöhten Verschleiß führen.
Nicht mehr benötigte Ketten reinigt man mit Wasser, lässt sie trocknen und sprüht sie mit etwas Öl ein. In einer Plastikhülle verpackt, sind sie vor Korrosion geschützt und für den nächsten Trip in die Berge einsatzbereit.
Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Solveig Grewe am 24.11.2023, 14:10 Uhr veröffentlicht.