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ZF macht magnetfreien Elektromotor kompakt
mid Groß-Gerau - Im Vergleich zu gängigen FSM-Systemen können durch den induktiven Erreger die Verluste bei der Energieübertragung in den Rotor um 15 Prozent reduziert werden. ZF
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Lars Wallerang - 7. September 2023, 12:44 Uhr - 4x4 Allrad NEWS

ZF macht magnetfreien Elektromotor kompakt

Der Automobilzulieferer ZF entwickelt einen Elektromotor zur Serienreife, der ohne Magnete auskommt.


Der Automobilzulieferer ZF entwickelt einen Elektromotor zur Serienreife, der ohne Magnete auskommt. Im Unterschied zu heute schon verfügbaren magnetfreien Konzepten sogenannter fremderregter E-Motoren wird beim I2SM (In-Rotor Inductive-Excited Synchronous Motor) von ZF die Energie für das Magnetfeld über einen induktiven Erreger innerhalb der Rotorwelle übertragen.

"Das macht den Motor einzigartig kompakt mit höchster Leistungs- und Drehmomentdichte", teilt der Hersteller mit. Diese weiterentwickelte Variante eines fremderregten Synchronmotors (FSM) sei damit eine Alternative zu den so genannten permanentmagneterregten Synchronmaschinen (PSM).

Letztere sind aktuell die am häufigsten bei E-Fahrzeugen eingesetzten Motoren, basieren allerdings auf Magneten, zu deren Herstellung Seltene Erden notwendig sind. ZF will mit dem I2SM einen neuen Standard setzen, E-Motoren sowohl äußerst nachhaltig in der Produktion als auch höchst leistungsfähig und effizient im Betrieb zu machen.

"Mit diesem magnetfreien E-Motor ohne Seltene Erden haben wir eine weitere Innovation, mit der wir unser elektrisches Antriebsportfolio konsequent auf nachhaltige, effiziente und Ressourcen schonende Mobilität trimmen", sagt Dr. Holger Klein, Vorstandsvorsitzender von ZF. "Das ist unser Leitprinzip für alle neuen Produkte." Und man sehe derzeit keinen Wettbewerber, der diese Technologie so kompakt beherrsche wie ZF.

Im Vergleich zu gängigen FSM-Systemen können durch den induktiven Erreger die Verluste bei der Energieübertragung in den Rotor um 15 Prozent reduziert werden. Außerdem kann der CO2-Footprint in der Herstellung, die bei PSM-E-Motoren insbesondere durch Magnete mit Seltenen Erden entsteht, um bis zu 50 Prozent gesenkt werden.

Der Verzicht auf Seltene Erden spart in der Produktion nicht nur wertvolle Ressourcen ein, sondern verringert auch die Abhängigkeiten in den Lieferketten. Darüber hinaus treten im Vergleich zu PSM keine Schleppverluste durch Permanentmagnete auf. Dies soll in bestimmten Betriebspunkten wie langen Autobahnfahrten mit hoher Drehzahl einen besseren Wirkungsgrad ermöglichen.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEWS wurde von Lars Wallerang am 07.09.2023, 12:44 Uhr veröffentlicht.