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Redaktion - 23. Juli 2020 - 4x4 Allrad RATGEBER

Brandneue Bauteile für alte Autos

Historische Fahrzeuge haben ihren ganz eigenen Reiz. Deshalb gibt es in Deutschland auch rund 800.000 zugelassene Autos, die älter als 30 Jahre sind. Damit erfüllen sie eine der Bedingungen, um hierzulande als Oldtimer zu gelten. Doch ihre Besitzer haben nicht nur Freude mit den alten Gefährten. Sollte nämlich ein Bauteil ersetzt werden müssen, geht die große Suche los. Abhilfe schafft seit einigen Jahren der 3D Druck.

Wann ein Auto als Oldtimer gilt

Die Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZO) schreibt vor, dass ein Auto als Oldtimer eingestuft werden kann, wenn es vor mindestens 30 Jahren zum ersten Mal zugelassen wurde. Zudem muss es sich weitgehend im originalen Zustand befinden, gut gepflegt sowie Teil des kraftfahrzeugtechnischen Kulturguts sein. Laut FZO ist darüber hinaus ein Gutachten nötig, wenn ein Fahrzeug zum Oldtimer erklärt werden soll. Dann kann der Autobesitzer ein H-Kennzeichen beantragen. Manche Versicherungen bieten für Oldtimer mit diesem Kennzeichen günstigere Prämien an, allerdings gelten diese meist nur dann, wenn das Auto nicht im Alltag verwendet wird.

Probleme bei der Beschaffung

Ohnehin ist es vielen Oldtimer-Besitzern wichtig, ihr Fahrzeug so selten wie möglich zu bewegen. So werden etwa Ausfahrten mit Gleichgesinnten zu besonderen Ereignissen. Trotz der Vorsicht schwingt stets eine gewisse Angst mit, dass ein Bauteil kaputtgeht. Denn wenn ein Oldtimer repariert werden muss, dann stehen die Mechaniker nicht selten vor einem Problem. Teile, die sie für neue Autos vorrätig haben, sind oftmals nicht mit historischen Fahrzeugen kompatibel. Und viele Firmen, die die Originalteile hergestellt haben, haben die Produktion längst eingestellt.

Ersatzteile aus dem 3D Drucker

Per 3D Druck können gar nicht oder nur schwer zu beschaffende Ersatzteile ganz einfach hergestellt werden. Benötigt wird dafür lediglich eine CAD-Datei, die einen dreidimensionalen Bauplan des Objekts beinhaltet. Als Material für den Druck wird üblicherweise Kunststoff verwendet. Soll das Bauteil jedoch besonders stabil sein, dann kommt auch eine Fertigung aus Metall infrage. Sofort nach dem Druck kann das Teil ins Fahrzeug eingebaut werden; eine nachträgliche Bearbeitung ist nicht nötig.

Verschiedene Fertigungsverfahren

Wenn die Autowerkstatt keinen 3D Drucker besitzt, dann kann auch ein Dienstleister beauftragt werden. Viele Firmen bieten den 3D Druck in Wien und in anderen europäischen Städten an. Sie übernehmen somit auch die Herstellung von Ersatzteilen für Oldtimer. Bereits im Vorfeld geben die Mitarbeiter des Unternehmens Auskunft darüber, wie hoch die Kosten für den Auftrag sein werden. Je nach Anforderung können auch alternative Fertigungsmethoden genutzt werden. So können etwa Teile per Spritzguss oder mit CNC Fräsen gefertigt werden.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Redaktion am 23.07.2020 veröffentlicht.