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Autohersteller zwischen CarPlay Standard oder In-Car-Erlebnis
mid Groß-Gerau - Eine fehlende Möglichkeit zur Integration des Smartphones kann zum Ausschlusskriterium beim Autokauf werden. Pexel / pixabay.com
RATGEBER
Solveig Grewe - 7. Dezember 2022, 13:24 Uhr - 4x4 Allrad RATGEBER

Autohersteller zwischen CarPlay Standard oder In-Car-Erlebnis

Dienste wie Apple Car Play, Android Auto oder Amazon Echo Auto ermöglichen es, Funktionalitäten des Smartphones im Auto zu spiegeln. Dass ein Auto keine entsprechende Möglichkeit zur Integration anbietet, kann zum Ausschlusskriterium beim Autokauf werden. Gleichzeitig erwarten aber insbesondere Kunden von Premiumfahrzeugen ein markenspezifisches 'In-Car Erlebnis', wie eine Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint belegt.


Dienste wie Apple Car Play, Android Auto oder Amazon Echo Auto ermöglichen es, Funktionalitäten des Smartphones im Auto zu spiegeln. Dass ein Auto keine entsprechende Möglichkeit zur Integration anbietet, kann zum Ausschlusskriterium beim Autokauf werden. Gleichzeitig erwarten aber insbesondere Kunden von Premiumfahrzeugen ein markenspezifisches "In-Car Erlebnis", wie eine Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint belegt.

Gerade junge Menschen wollen die Möglichkeit haben, ihr kompatibles Smartphone bzw. mobiles Endgerät in ihr Auto zu integrieren: 61 Prozent der Befragten unter den 18- bis 29-Jährigen und ebenso 61 Prozent bei den 30- bis 39-Jährigen würden sich gegen den Kauf eines bestimmten Autos entscheiden, sollte ihnen dieses nicht die Möglichkeit bieten, Funktionen des Smartphones auf das Fahrzeugdisplay zu projizieren. Bei den 40- bis 55-Jährigen sind 48 Prozent dieser Meinung.

Ohne entsprechende Angebote könnten Automobilhersteller also große Käufergruppen verlieren. Das gilt umso mehr, wenn es sich um höhere Einkommensgruppen handelt: Bei einem Haushaltsnettoeinkommen zwischen 3.000 bis 6.000 Euro ist die Kaufentscheidung für 57 Prozent der Befragten abhängig von einem integrierten Infotainmentsystem, bei über 6.000 Euro sogar für 64 Prozent. Bei einem Einkommen von unter 3.000 Euro monatlich liegt der Wert bei 50 Prozent.

Car Play ist besonders bei denjenigen eine Kaufentscheidung, die Autos der Marke Audi, BMW, Mercedes-Benz oder Tesla fahren. Weniger stark ausgeprägt ist dieses Kriterium bei Fahrerinnen von Alfa Romeo, Fiat, Ford, Hyundai, Kia, Mini, Opel, Peugeot, Renault, Seat, Skoda, Toyota, Volkswagen und Volvo.

Insbesondere Käufer der Premiummarken haben also höhere Ansprüche an die Konnektivität und Integrationsmöglichkeiten ihres Autos als Fahrer von Volumenmarken. Der Wunsch ist ein individuelles digitales Markenerlebnis im Auto
Insbesondere der jungen, besser verdienenden Kundengruppe ist ein markenspezifisch designtes Infotainment wichtig.

Befragt nach der Steuerung sicherheitsrelevanter Komponenten gaben 42 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sie sich unsicherer fühlen, wenn die Steuerung über die Software von Unternehmen außerhalb der Automobilbranche übernommen wird. Nur 11 Prozent hingegen gaben an, dass sie sich sicherer fühlten, wenn diese Komponenten von Anbietern wie Apple & Co gesteuert würden.

"Sowohl was die Cybersecurity als auch die Sicherheit der Fahrzeugsteuerung angeht, haben die OEMs das Vertrauen der Kundinnen und Kunden. Mit dem Vertrauensbonus im Rücken haben sie die Chance, ihr eigenes Ökosystem aufzubauen und die Hoheit über ihr Auto zu behalten", fasst Dr. Stefan Penthin, Globaler Leiter Automotive, Industrial Equipment & Manufacturing bei BearingPoint zusammen. Vorausgesetzt, sie würden es schaffen, die Transformation hin zu einem Softwareunternehmen mit ihrer Expertise der Fahrzeugfertigung zu vereinen.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Solveig Grewe am 07.12.2022, 13:24 Uhr veröffentlicht.