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620 Jahre Porsche in Leipzig: Eine Erfolgsgeschichte
mid Leipzig - Das Porsche Experience Center ist das Wahrzeichen der Sportwagenfabrik in Leipzig. Porsche
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Rudolf Huber - 27. Mai 2022, 09:39 Uhr - 4x4 Allrad NEUHEITEN

20 Jahre Porsche in Leipzig: Eine Erfolgsgeschichte

Wer das Porsche-Werk in Leipzig nur als Autofabrik bezeichnet, liegt ziemlich daneben. In den vergangenen Jahren hat sich der Standort des Sportwagenbauers zu einem Treffpunkt für Sportwagenfreunde aus aller Welt entwickelt. Dieses Jahr feiert die 345.000 Quadratmeter große Anlage mit eigener Renn- und Offroad-Strecke 20. Geburtstag.


Wer das Porsche-Werk in Leipzig nur als Autofabrik bezeichnet, liegt ziemlich daneben. In den vergangenen Jahren hat sich der Standort des Sportwagenbauers zu einem Treffpunkt für Sportwagenfreunde aus aller Welt entwickelt, wie Werkleiter Gerd Rupp voller Stolz anmerkt. Dieses Jahr feiert die 345.000 Quadratmeter große Anlage mit eigener Renn- und Offroad-Strecke 20. Geburtstag.

Leicht machten sich die Schwaben die Entscheidung für die sächsische Metropole nicht. Im Rahmen eines mehrstufigen Auswahlverfahrens wurden 17 Standorte intensiv geprüft. Mitentscheidend waren anno 1999 schließlich die guten infrastrukturellen Rahmenbedingungen und der großes Fundus an Fachkräften.

4.457 Menschen sind inzwischen bei Porsche in Leipzig beschäftigt, das Team ist im Schnitt gerade mal 37 Jahre alt. Im letzten Jahr produzierten sie knapp 85.000 Macan, 33.250 Panamera und dazu noch die Karossen von 9.215 Bentleys. Täglich werden rund 600 Fahrzeuge gebaut.

Los ging die Produktion 2002 in Sachsen mit dem Cayenne, der dieses Jahr ebenfalls 20 Jahre alt wird. 2003 lief hier vorübergehend der Carrera GT von den Bändern. Schon 2004 stand die erste von mittlerweile fünf Werkserweiterungen an. Fünf Jahre später startete die Panamera-Fertigung, 2013 debütierte der Macan.

Und 2020 wurde der Grundstein für die Zukunfts-Mobilität gelegt, denn auch Komponenten für den künftigen vollelektrischen Macan werden im Werk Leipzig gefertigt. Die Strom-SUV sollen auf einer dafür speziell ertüchtigten Montagelinie zusammen mit denVerbrenner- und Hybridmodellen gebaut werden - eine höchst komplexe Angelegenheit.

Apropos Hybrid: Diese Antriebsart ist bei den Leipziger Sportgeräten weit verbreitet, wobei es massive länderspezifische Unterschiede gibt. So liegt der Hybrid-Anteil beim Panamera im globalen Schnitt bei 23 Prozent. In Deutschland sind es 74 Prozent, Bestseller ist der Panamera 4 E-Hybrid. 100 Prozent beträgt der Stromer-Verbrenner-Anteil in Finnland, Norwegen und Brasilien. Beim Cayenne verlassen 30 Prozent der Leipziger Produkte die Werkshallen mit Hybrid, in Deutschland bestellen ihn 59 Prozent der Käufer.

Seit 2021 fertigt Porsche Leipzig übrigens bilanziell CO2-neutral, unter anderem dank riesiger Photovoltaik-Flächen auf den Dächern. Auch an der Entwicklung von E-Fuel wird intensiv geforscht.

Ein Spezifikum des Porsche-Werks Leipzig ist die Einfahr- und Prüfstrecke, in die der Rennfahrer und Konstrukteur Hermann Tilke die bekantesten Kurvenkombinationen internationaler Rennkurse eingebaut hat - wie den "Korkenzieher" von Laguna Seca, das "Karussell" vom Nürburgring oder die "Parabolica" aus Monza. Der insgesamt 3,7 Kilometer lange Rundkurs enthält sechs Vollgas-Passagen mit sechs Bremspunkten. Hier können Kunden die Abholung ihres neuen Begleiters mit einem Praxistest von dessen fahrdynamischen Grenzen kombinieren - aber natürlich mit vom Werk gestellten Fahrzeugen.

Gleiches gilt auch für die sechs Kilometer lange Offroad-Strecke, die durch ein ehemaliges militärisches Übungsgelände führt und 15 Geländemodule umfasst, etwa eine 100 Meter lange und einen halben Meter tiefe Wasserdurchfahrt oder eine Rampe mit 80 Prozent Steigung.

Rudolf Huber / mid

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEUHEITEN wurde von Rudolf Huber am 27.05.2022, 09:39 Uhr veröffentlicht.