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Neue Norm für Motorradhelme
mid Groß-Gerau - Ab Juni 2022 gilt die neue Norm ECE-R 22.6 mit strengeren Prüfvorgaben für Motorradhelme. Goslar Institut
RATGEBER
Lars Wallerang - 11. Mai 2022, 12:22 Uhr - 4x4 Allrad RATGEBER

Neue Norm für Motorradhelme

Helme retten Leben. Und die Wahrscheinlichkeit, im Falle eines Crashs ein Schädel-Hirn-Trauma zu erleiden, sinkt mit Helm um rund 70 Prozent. Deshalb schreibt der Gesetzgeber Motorradfahrern das Tragen eines 'geeigneten Helms' vor. Ab Juni 2022 tritt nun die neue Norm ECE-R 22.6 mit strengeren Prüfvorgaben für Motorradhelme in Kraft.


Helme retten Leben. Und die Wahrscheinlichkeit, im Falle eines Crashs ein Schädel-Hirn-Trauma zu erleiden, sinkt mit Helm um rund 70 Prozent. Deshalb schreibt der Gesetzgeber Motorradfahrern das Tragen eines "geeigneten Helms" vor. Ab Juni 2022 tritt nun die neue Norm ECE-R 22.6 mit strengeren Prüfvorgaben für Motorradhelme in Kraft.

Damit wird das Prüfprogramm für Motorradhelme um fast ein Drittel erweitert, wie der TÜV Rheinland erläutert. Künftig müssen Helme somit neue und zudem mehr Tests als bisher bestehen, um in der EU auf den Markt kommen zu dürfen. So nehmen die Prüfingenieure nach der neuen Norm unter anderem Aufpralltests in verschiedenen Varianten und mit drei verschiedenen Geschwindigkeiten zwischen rund 20 und 30 km/h vor.

Nach der bisherigen Norm waren zudem fünf sogenannte Prüfpunkte am Helm vorgegeben, an denen die Belastbarkeit des Helms gemessen wurde. Dadurch hatten Hersteller grundsätzlich die Möglichkeit, ihre Helme just an diesen Stellen so vorzubereiten, dass sie die Tests bestehen. Nun können die Prüfer diese Punkte flexibler selbst auswählen.

Die neue Norm sieht ferner für Motorradhelme einen sogenannten Rotationstest vor, bei dem die Drehung des Kopfes bei einem möglichen Aufprall simuliert wird. Außerdem hat das Visier neuerdings dem Beschuss mit einer Stahlkugel mit 60 Meter pro Sekunde standzuhalten - das entspricht einer Geschwindigkeit von umgerechnet 216 km/h. Darüber hinaus sieht ECE-R 22.6 zusätzliche Checks des Kinnriemens, des Helmverschlusses und verschiedene Abstreiftests vor.

Eine weitere wichtige Neuerung der neuen Norm beinhaltet Tests der Materialien des Helms bei Temperaturen zwischen minus zehn bis plus 50 Grad Celsius. Solch extreme Prüfungen sollen Aufschluss darüber geben, wie die verschiedenen Materialien unterschiedlich auf Umwelteinflüsse reagieren.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Lars Wallerang am 11.05.2022, 12:22 Uhr veröffentlicht.