ALLRAD-NEWS

Fußgänger im Straßenverkehr: Mehr Sicherheit durch Sichtbarkeit
mid Groß-Gerau - Notbremsassistenten können Fußgänger in der Dunkelheit erkennen. Uwe Rattay / ADAC
RATGEBER
Solveig Grewe - 23. Dezember 2021, 10:39 Uhr - 4x4 Allrad RATGEBER

Fußgänger im Straßenverkehr: Mehr Sicherheit durch Sichtbarkeit

Wer in der Dämmerung oder bei Dunkelheit als Fußgänger mit dunkler Kleidung unterwegs ist, lebt gefährlich. 2020 kam fast die Hälfte der tödlich verunglückten Fußgänger im Straßenverkehr bei Dämmerung oder in der Dunkelheit ums Leben. Innerorts lag der Anteil bei 38,9%, außerorts sogar bei fast drei Viertel (74,3%).


Wer in der Dämmerung oder bei Dunkelheit als Fußgänger mit dunkler Kleidung unterwegs ist, lebt gefährlich. 2020 kam fast die Hälfte der tödlich verunglückten Fußgänger im Straßenverkehr bei Dämmerung oder in der Dunkelheit ums Leben. Innerorts lag der Anteil bei 38,9 Prozent, außerorts sogar bei fast drei Viertel (74,3 Prozent).

Vor diesem Hintergrund weist der ADAC darauf hin, dass Autofahrer eine dunkel gekleidete Person bei schlechten Lichtverhältnissen frühestens aus rund 25 Metern Entfernung erkennen können. Für sie kann also im Ernstfall der Bremsweg, rund 28 Meter bei 50 km/h, bereits zu lang sein.

Trägt ein Fußgänger Kleidung mit reflektierendem Material, verbessert sich die Sichtbarkeit auf eine Entfernung bis zu 140 Meter. Auch eine über der Kleidung getragene Sicherheitsweste, zusätzliche Reflektorstreifen oder Reflektoranhänger erhöhen die Sichtbarkeit deutlich.

Kinder sind bei schlechten Lichtverhältnissen besonders gefährdet, weil sie allein aufgrund ihrer Größe leichter übersehen werden. Daher sollten Eltern beim Kauf eines Schulranzens darauf achten, dass dieser die Norm DIN 58124 erfüllt. Damit ist sichergestellt, dass die Kinder schon von Weitem auffallen.

Selbst bei Personen mit normalem Sehvermögen beträgt die Sehschärfe bei schlechten Witterungsverhältnissen höchstens noch die Hälfte der Sehschärfe, die bei Tage erreicht wird. Wenn beim Autofahrer Störungen des Sehvermögens vorliegen, kann die Sehschärfe sogar noch deutlich schlechter sein. Dadurch steigt das Risiko für Fußgänger, zu spät gesehen zu werden, weiter an.

Moderne Notbremsassistenten können mittlerweile Fußgänger in der Dunkelheit erkennen und einen Kreuzungsunfall bei einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h vermeiden. Auch hier gilt: Die kamerabasierten Systeme erkennen Fußgänger mit Reflektormaterial an der Kleidung noch besser und früher.

Trotzdem sollten Autofahrer ihre Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen anpassen und vorausschauend fahren. Durch saubere Frontscheiben und Scheinwerfer sowie funktionsfähige Wischerblätter können die Sichtverhältnisse ebenfalls deutlich verbessert werden.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Solveig Grewe am 23.12.2021, 10:39 Uhr veröffentlicht.