ALLRAD-NEWS

Solveig Grewe - 16. April 2020, 15:41 Uhr - 4x4 Allrad NEUHEITEN

Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid: Stark mit Strom

Der Antrieb der Zukunft wird elektrisch sein. Dass ein japanisches SUV mit E-Kennzeichen, einem Schnellladekabel, einer elektrischen Reichweite von mehr als 50 Kilometern zu einem Preis von unter 40.000 Euro kein Geheimtipp sein muss, beweist der Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat diesen Japaner mal genauer unter die Lupe genommen.


Der Antrieb der Zukunft wird elektrisch sein. Dass ein japanisches SUV mit E-Kennzeichen, einem Schnellladekabel, einer elektrischen Reichweite von mehr als 50 Kilometern zu einem Preis von unter 40.000 Euro kein Geheimtipp sein muss, beweist der Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat diesen Japaner mal genauer unter die Lupe genommen.

Das Mittelklasse-SUV rollt seit 2003 über den deutschen Asphalt, seit sieben Jahren bietet Mitsubishi ihn auch als Plug-in-Hybriden an. Bei seinem Start war der Outlander PHEV hierzulande das erste und einzige SUV, dessen Batterie man per Kabel an der Steckdose aufladen konnte. Inzwischen tummeln sich viele Hersteller in dem Segment der Plug-in-Hybrid Electric Vehicle. Trotzdem ist der Japaner mit mehr als 150.000 verkauften Einheiten in Europa das meistverkaufte Plug-in-Hybrid-SUV, weltweit sind es mehr als 200.000.

Drei Motoren teilen sich in dem 4,69 Meter langen Outlander die Arbeit: Zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse, hinten mit 95 PS, vorne mit 82 PS und ein 2,4 Liter Benziner mit 135 PS. Lautlos und geschmeidig fährt der Outlander bis zu einer Geschwindigkeit von 65 km/h rein elektrisch.

Bei normaler Fahrweise erzeugt der Verbrenner über einen Generator Strom für die beiden Elektromotoren, die dann das Kommando übernehmen. Wer schnellen Vortrieb braucht, drückt kräftig aufs Gaspedal, und der Verbrenner treibt dann nicht nur den Generator an, sondern auch die Vorderachse. Beide Elektromotoren unterstützen die Fahrt natürlich weiterhin, der Outlander PHEV ist also stets mit Allrad-Antrieb unterwegs.

Da immer rekuperiert wird, wenn man vom Gas geht oder bremst, steht auch nach der Entladung immer wieder etwas Energie für rein elektrisch gefahrene Passagen zur Verfügung.

Mitsubishi notiert 54 Kilometer rein elektrische Reichweite. Bei moderatem Gasfuß schafft man in einem Mix aus Stadt- und Landstraßen etwa 45 Kilometer, ohne dass der Verbrenner sich zu Wort meldet. Anstelle eines ohnehin bei diesem Auto eigentlich überflüssigen Drehzahlmessers zeigt die Anzeige im Display das Zusammenspiel der drei Herzen während der Fahrt.

Den Kick beim Fahren dieses Autos bringt eigentlich, die elektrische Reichweite voll auszunutzen und den Fahrstil anzupassen. Auf einer längeren Autobahnfahrt passiert schnell, was passieren muss : Der Verbrenner hat das Sagen und der Testwagen verbraucht mehr als acht Liter. Trotzdem: Kein schlechter Wert für ein knapp 1.900 Kilogramm schweres SUV.

Das Fahrwerk des Outlander setzt auf Komfort, Bodenwellen werden fein geglättet und Schlaglöcher gut abgefedert. Die Lenkung ist auffällig leichtgängig und spricht passabel an. Das Angebot an Raum und Platz ist gut. Im Fond sind Kopf- und Kniefreiheit mehr als ausreichend. Die Rücksitzlehnen lassen sich umklappen, womit sich das Kofferraumvolumen über dem erfreulich ebenen Boden von 463 auf 1.602 Liter vergrößern lässt. Bis zu drei Kindersitze passen problemlos in den mid-Testwagen und lassen sich einfach und sicher befestigen. Dem Piloten auf dem Fahrersitz verschafft die hohe Sitzposition den nötigen Überblick, beim Einparken helfen Rückfahrkamera, Draufsicht in Vogelperspektive und Parksensoren.

An weiteren Assistenten ist die adaptive Tempoautomatik sehr hilfreich, mit der der Outlander brav den vorher eingegebenen Sicherheitsabstand und die eingestellte Geschwindigkeit einhält und durch selbstständiges Beschleunigen vorausfahrenden Fahrzeugen fern bleibt. Spur- und Totewinkelwarner funktionieren gut, können aber durch das ständige Piepsen auch etwas nerven.

Akustisch kommentiert wird auch das Rückwärtsausparken aus Querparklücken, wenn Fahrzeuge kreuzen. Immer auf dem richtigen Weg ist man über die Smartphone-Anbindung via Android Auto, was über Kabel und USB gut funktioniert. Die eigene Musik kann abgespielt werden und Whatsapp-Nachrichten werden per Sprachwiedergabe ausgegeben. Was braucht man mehr zum Leben? Vielleicht noch die beiden 230-Volt-Steckdosen, an die eine Kaffeemaschine oder ein Föhn angeschlossen werden können.

Wer den Outlander PHEV nicht für einen Camping-Urlaub nutzt, sondern in erster Linie auf kurzen Strecken, etwa auf dem Weg zur Arbeit und zurück und immer konsequent auflädt, kann ohne einen Tropfen Benzin auskommen, wenn die Strecke innerhalb der möglichen elektrischen Reichweite liegt.

Eine normale Steckdose reicht, mit Hausstrom ist der Akku in 5,5 Stunden vollgeladen. Daneben und neben der Aufladung über eine Typ-2-Ladesäule bietet der Outlander als einziger Plug-in-Hybrid auch eine Schnelllademöglichkeit über den Chademo-Anschluss eines 50-kW-Schnellladers. Dann reichen 25 Minuten, um den Akku zu 80 Prozent aufzuladen. Zeit genug für eine Tasse Cappuccino.

Solveig Grewe / mid

Technische Daten Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid

- Länge / Breite / Höhe: 4,69 / 1,80 / 1,7 Meter
- Motor: 2,4 Liter Benziner
- Hubraum: 2.360 ccm
- max.Leistung: 99 kW/135 PS bei 4.500 U/min
- max.Drehmoment: 211 Nm bei 4.500 U/min
- E-Frontmotor: 60 kW/82 PS / Drehmoment: 137 Nm
- E-Heckmotor: 70 kW/95 PS / Drehmoment: 195 Nm
- Fahrbatterie: Lithium-Ionen 13,8 kWh
- Sechs-Stufen-Automatik
- 0-100 km/h: 10,5 Sekunden
- Spitze elektrisch: 135 km/h
- Spitze: 170 km/h
- Reichweite elektrisch NEFZ: 54 km
- Gesamtreichweite NEFZ: bis zu 800 km
- Normverbrauch: 1,8 l/100 km, Strom: 13,8 kWh/100 km
- CO2-Emission: 40 g/km
- Preis: ab 37.990 Euro

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEUHEITEN wurde von Solveig Grewe am 16.04.2020, 15:41 Uhr veröffentlicht.