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Lars Wallerang - 19. März 2020, 15:20 Uhr - 4x4 Allrad RATGEBER

Junge Firmen forschen am Auto der Zukunft

Die israelische Metropole Tel Aviv gehört zu den Technologie-Hochburgen im Nahen Osten. 6.600 Start-ups sind dort zuhause. Im Rahmen des Forschungs-Projekts 'Xplora' entwickelt die spanische VW-Tochter Seat dort mit jungen Firmen die nächste Generation von Sicherheitsassistenten.


Die israelische Metropole Tel Aviv gehört zu den Technologie-Hochburgen im Nahen Osten. 6.600 Start-ups sind dort zuhause. Im Rahmen des Forschungs-Projekts "Xplora" entwickelt die spanische VW-Tochter Seat dort mit jungen Firmen die nächste Generation von Sicherheitsassistenten.

"Achtung, Unaufmerksamkeit! Fahrer schläft ein!" So könnten Fahrzeuge ihre Fahrer in Zukunft warnen, wenn sie registrieren, dass deren Augen geschlossen oder längere Zeit nicht der Straße zugewandt sind. Und auch andere Funktionen sind denkbar, beispielsweise die Möglichkeit, den Lichteinfall in das Fahrzeuginnere auf Knopfdruck zu regulieren.

Seat arbeitet mit dem Start-up-Unternehmen Eyesight Technologies an der Umsetzung hochentwickelter Fahrerassistenzsysteme. Augenöffnung, Blickwinkel, Kopfposition - ein ausgeklügelter Algorithmus erkennt die Situation des Fahrers und warnt ihn bei Ablenkung oder Müdigkeit. Diese neue Technologie soll unter anderem feststellen können, ob der Fahrer ein Mobiltelefon benutzt.

"Unsere Software ist der Schlüssel zu mehr Sicherheit", sagt Tal Krzypow, Leiter des Ressorts Produkte bei Eyesight Technologies. Das Assistenzsystem erkenne den Fahrer und speichere seine bevorzugten Einstellungen - von der Innentemperatur bis hin zur Positionierung der Außenspiegel. "Wird unsere Software mit anderen intelligenten Systemen verknüpft, ergeben sich noch viele weitere Vorteile." Beispielsweise könnte ein Assistenzsystem erfassen, dass sich ein Fußgänger nähert, und die Software würde dann analysieren, ob der Fahrer diesen gesehen hat, und ihn warnen, wenn dies nicht der Fall ist.

Und noch viel mehr wird in Tel Aviv erforscht: Grelles Sonnenlicht kann beim Fahren blenden und zu Gefahrensituationen führen. Und im Stand wünscht sich der Fahrer manchmal mehr Privatsphäre. Hierfür forscht Seat mit seinem Kooperationspartner Gauzy an einer Lösung. Das Nanotechnologie-Unternehmen hat eine neue, schaltbare Verglasung entwickelt, mit der die Windschutzscheibe, die Seitenfenster oder das Schiebedach wahlweise blickdicht oder transparent gemacht werden können.

"Wir haben verschiedene Folien entwickelt, die wir anhand sorgfältig ausgewählter Rezepturen mit speziellen Emulsionen beschichten", erklärt Adrian Lofer, Mitgründer und CTO von Gauzy. Sie reagiere auf einen elektrischen Impuls und lasse so mehr oder weniger Licht in das Fahrzeug.

Seat hat sich Tel Aviv keineswegs zufällig ausgesucht. Aitor Aizkorreta, Leiter des Talent Scoutings von Seat in Israel, sagt: "Mit dieser hohen Dichte an Start-ups ist Tel Aviv eines der besten Innovationszentren der Welt." Dies sei ein idealer Ort, um nach Möglichkeiten zu forschen, Fahrzeuge und Dienstleistungen besser zu machen.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Lars Wallerang am 19.03.2020, 15:20 Uhr veröffentlicht.