ALLRAD-NEWS

Redaktion - 15. Januar 2020 - 4x4 Allrad RATGEBER

Ganzjahresreifen oder doch lieber Winterreifen?

Auch wenn hierzulande im Winter immer seltener mit Schneefall zu rechnen ist, stehen viele Autofahrer im Herbst und später im Frühling vor dem üblichen Reifenwechsel. Viele Autofahrer möchten sich diesen Aufwand ersparen und überlegen, ob Sie nicht ganzjährig mit einem Satz Autoreifen unterwegs sein können. Zudem möchten sich viele nicht nur die Arbeit und den Zeitaufwand beim Wechseln ersparen, sondern das Einlagern von Sommer- und Winterreifen vermeiden.

Wie ist die gesetzliche Regelung?

Nach § 2 Abs. 3a StVO dürfen Sie bei winterlichen Straßenverhältnissen, wie zum Beispiel bei Glatteis, Schnee, Schneematch oder Reifglätte, nicht mit Sommerreifen unterwegs sein. In Österreich wird sogar vom Gesetzgeber festgelegt, dass Sie im Zeitraum zwischen November und April mit Winterreifen fahren müssen. Ganzjahresreifen sind sogenannte Allwetterreifen, die sowohl bei sommerlichen Temperaturen als auch im Winter gefahren werden dürfen. Dennoch besteht zwischen echten Winterreifen und Allwetterreifen ein großer Unterschied.

Die verschiedenen Reifenarten im überblick

Sommerreifen sind so konzipiert, dass sie auch bei hoher Hitze auf sommerlichen Fahrbahnen für eine optimale Fahrstabilität und Bremssicherheit sorgen. Das Profil darf hier feiner ausgeführt sein. Es muss keine Griffigkeit auf Schnee oder Schneematch besitzen, sondern in erster Linie dem Aquaplaning-Effekt entgegenwirken können. Ebenso ist die Laufflächenmischung wesentlich härter als bei Winterreifen.

Winterreifen verfügen über eine sehr weiche Laufflächenmischung. Diese muss auch bei Tiefsttemperaturen äußerst elastisch bleiben. Nur so wird auch bei Minustemperaturen eine gute Fahrstabilität und Bremssicherheit gewährleistet. Das Laufflächenprofil ist groß gehalten und verfügt über Profillamellen und Profilblöcke, die einen guten Grip auf Eis und Schnee erreichen.

Ganzjahresreifen sind eine interessante Alternative zwischen beiden vorgenannten Varianten. Sie sollen die Vorzüge von Sommer- und Winterreifen kompensieren. Leider erreichen diese Reifen mit ihrem nicht ganz so optimierten Laufflächenprofil auf Eis und Schnee einen nicht allzu hohen Grip. Die Fahrstabilität und auch die Bremssicherheit kann hierunter leiden. Wegen einer mittelweichen Laufflächenmischung, die im Winter zwar elastisch bleibt, sorgt diese im Sommer dafür, dass sich das Profil etwas schneller abfährt. Kurzum ersparen Sie sich zwar mit Allwetterreifen das lästige Wechseln, jedoch halten diese Reifen dafür nicht so lange, wie separate Sommer- und Winterreifen. Wenn Sie aktuelle Reifenarten miteinander vergleichen möchten, können Sie diesbezüglich einen Blick auf Tiregom.de werfen.

Sind Ganzjahresreifen dennoch eine gute Wahl?

Wenn Sie in schneereichen Regionen wohnen und die Straßenverhältnisse über längere Zeit schwierig zu bewältigen sind, dann sollten Sie zu richtigen Winterreifen greifen. Innerhalb von Städten und auch in Regionen, wo nur mit mäßigem Schnee zu rechnen ist, können gute Ganzjahresreifen vollkommen ausreichend sein. Wenn Sie diese Reifen als Alternative wählen, sollten die Reifen mit einer entsprechenden M + S - Kennzeichnung versehen sein. Nur dadurch dürfen sie wie richtige Winterreifen genutzt werden und entsprechen den gesetzlichen Bestimmungen. Zudem müssen diese Reifen seit 2018 zusätzlich noch mit einem Schneeflockensymbol gekennzeichnet sein.

Letztlich ist noch zu beachten, dass Allwetterreifen nicht besonders preisgünstig sind. Die besondere Beschaffenheit und die Bequemlichkeit lassen sich die Hersteller gut bezahlen. Ganzjahresreifen gibt es für alle erdenklichen Reifengrößen. Sie sind auch für Allrad-Autos bzw. SUVs in vielen Varianten und von allen bekannten Herstellern erhältlich.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Redaktion am 15.01.2020 veröffentlicht.