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4Elektroauto muss hörbar sein
mid Groß-Gerau - Für den neuen Megane eVision kreiert Renault einen charakteristischen Sound. Renault
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Lars Wallerang - 2. Juli 2021, 10:17 Uhr - 4x4 Allrad NEWS

Elektroauto muss hörbar sein

Ein leiser Motor besitzt große Vorzüge. Nahezu lautlos sind Elektromotoren. Sie verursachen keinen Verkehrslärm und machen Fahrzeuge zu einer Oase der Ruhe. Trotzdem arbeiten Sounddesigner am Klang der Stromer. Das ist allein schon deswegen wichtig, da andere Verkehrsteilnehmer ein nahendes Fahrzeug auch akustisch wahrnehmen müssen.


Ein leiser Motor besitzt große Vorzüge. Nahezu lautlos sind Elektromotoren. Sie verursachen keinen Verkehrslärm und machen Fahrzeuge zu einer Oase der Ruhe. Trotzdem arbeiten Sounddesigner am Klang der Stromer. Das ist allein schon deswegen wichtig, da andere Verkehrsteilnehmer ein nahendes Fahrzeug auch akustisch wahrnehmen müssen.

Mit dem Debüt der ersten Elektromodelle habe sich eine ganze Reihe von Fragen rund um das nahezu lautlose Arbeitsprinzip des Elektromotorsergeben, teilt der französische Elektroauto-Pionier Renault mit. "Wie warnt man Fußgänger vor einem näherkommenden Fahrzeug, dessen Antrieb fast kein Geräusch von sich gibt?", fragten sich die Ingenieure. Und: Wie erzeugt man ein akustisches Warnsignal, das zwar wirkungsvoll ist, aber niemanden erschreckt?

Ohne Warnton können Fußgänger langsam fahrende E-Mobile schlichtweg nicht hören. Ein solcher Sound ist sogar Vorschrift und daher fester Bestandteil des Entwicklungsprozesses neuer Fahrzeuge mit E-Antrieb. Die Lösungsansatz bei Renault lautet "Warnen durch Beruhigen" und eröffnet den Sounddesignern spannende Möglichkeiten.

Schon bei den frühen E-Modellen sollte der spezifische Sound nicht nur warnen, er sollte auch eine Botschaft verkünden: "Ich bin elektrisch, ich bin innovativ, ich bin ein Renault". Von Beginn an sollte es ein Sound sein, der an die Werte der Marke erinnert. Ein Signatursound, der später auch bei anderen elektrischen Renault Modellen erklingen sollte. "Die Idee ist natürlich, Fußgänger zu warnen, ohne sie zu erschrecken", sagt Laurent Worms, Manager im Bereich Audio-Strategie bei Renault. "Gleichzeitig müssen wir eine positive Assoziation zwischen dieser Warnung, Elektroautos und der Marke Renault herstellen."

Heute geben die Concept Cars Megane eVision und R5 Prototype einen Vorgeschmack auf die kommende Generation von Renault Elektromodellen. Auch diese Modelle sollen einen eigenen Sound bekommen. Die Geräusche zukünftiger Renault Elektrofahrzeuge orientieren sich an früheren Klangschemata, um eine historische Verbindung herzustellen. In mehreren Etappen nähern sich die Akustik-Spezialisten mit Hilfe von Bildern, Klangbibliotheken und auch Geräuschen dem Wunschsound an. Auf Basis dieser Erkenntnisse startet dann das eigentliche Sounddesign.

Dabei müssen die Fachleute die Grundelemente mit Hilfe von Instrumenten, realen, aufgenommenen Klängen oder synthetischen Computersounds zunächst in hörbares Material umwandeln, wobei die grundlegenden Regeln der Harmonie den Leitfaden bilden. So ruft ein Dur-Akkord am besten ein Gefühl der Erleichterung oder Freude hervor. Umgekehrt suggeriert eine Dissonanz, wie gering auch immer, sofort eine Spannung: Achtung! Eine Dualität, die sich als nützlich erweist.

Der letzte Schritt besteht darin, aus mehreren Soundentwürfen den Richtigen auszuwählen. Dabei können sich manche Fallen eröffnen. Die erste besteht darin, sich zu sehr auf den eigenen Geschmack zu stützen, eine weitere darin, alle Meinungen unter einen Hut bringen zu wollen, so konträr sie auch sein mögen.

"Hier schlägt die Stunde des Customer Sound Experience Managers, der die im Vorfeld von den Teams definierte Linie sicherstellt und konsequent bis zu Ende verfolgt", sagt Renault. Denn nur so lasse sich ein unverwechselbarer Signature-Sound mit starkem Charakter realisieren, der sich auf Dauer bewähren könne.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEWS wurde von Lars Wallerang am 02.07.2021, 10:17 Uhr veröffentlicht.