ALLRAD-NEWS

Klaus Brieter - 27. Mai 2019, 15:45 Uhr - 4x4 Allrad NEWS

Neue Modelle: Stromschlag bei Skoda

Mit einem Paukenschlag startet Skoda in das Zeitalter der Elektromobilität. Anlässlich der Eishockey-WM stellte der tschechische Autohersteller in Bratislava ein batterieelektrisches Modell und einen Hybrid vor: Skoda Citigo iV und Superb iV. Diese Botschaft allein ist allerdings nicht der Paukenschlag. Der wurde erst hörbar, als Skoda den ungefähren Preis für den Citigo iV nannte, der unter 20.000 Euro liegen wird.


Mit einem Paukenschlag startet Skoda in das Zeitalter der Elektromobilität. Anlässlich der Eishockey-WM stellte der tschechische Autohersteller in Bratislava ein batterieelektrisches Modell und einen Hybrid vor: Skoda Citigo iV und Superb iV. Diese Botschaft allein ist allerdings nicht der Paukenschlag. Der wurde erst hörbar, als Skoda den ungefähren Preis für den Citigo iV nannte, der unter 20.000 Euro liegen wird. Eine Kampfansage an die Konkurrenz. Denn selbst für sein Schwestermodell, den VW e-up! sind bereits mindestens 23.570 Euro fällig.

Der kleine fünftürige Stadtwagen mit 83 PS soll mit vollgeladener Batterie 265 km weit fahren (WLTP-Zyklus). Muss der Akku geladen werden, dann kommt der elektrische Citigo mit einem 40-kW-Gleichstrom-Schnelllader per CCS Ladekabel schnell wieder zu Kräften: Nach zirka einer Stunde sind bereits 80 Prozent der Kapazität erreicht. Der Winzling legt sich mit einem achtbaren Drehmoment von 200 Newtonmeter ordentlich ins Zeug und erweist sich selbst abseits des urbanen Bereichs als äußerst quirlig. Aus dem Stand heraus vergehen 12,6 Sekunden bis zum Erreichen der Tempo-100-Marke, und mit 130 km/h Maximaltempo stemmt er auch locker gängiges Autobahntempo.

Damit sich der Citigo iV von seinen Brüdern mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren auch optisch unterscheidet, ist der typische Skoda-Kühlergrill in Wagenfarbe lackiert. Bei den Ausstattungslinien beschränkt sich Skoda auf die Pakete "Ambition" und "Style". Der Stromer im Mini-Format kann ab Juni 2019 bestellt werden und rollt einen Monat später in den Handel.

Soweit die rein elektrische Alternative. Für die erste Hybridisierung wählte Skoda den gerade frisch gelifteten Superb aus. Die große Reiselimousine produziert aus der Kombination von 1.4l-TSI-Motor und Elektroantrieb eine Systemleistung von 218 PS. Das maximale Drehmoment wird mit 400 Nm beziffert. Rein elektrisch kann der Superb iV theoretisch rund 55 km zurücklegen, ohne dass sich der Benzinmotor in das Geschehen einschalten muss. Der Superb iV soll mit seinem Hybridantrieb sogar 850 Kilometer weit kommen, wenn vor der Fahrt der Benzintank und die Batterie (37 Ah) - die auch an der Steckdose geladen werden kann - prall gefüllt sind.

Die Fahrzeugbatterie hat Skoda im Karosserieboden vor der Hinterachse untergebracht. Das Zusammenspiel zwischen Verbrennungsmotor läuft im Normalfall automatisch geregelt ab. Im Fahrmodus E wird nur die Batterie angezapft, und im Sportmodus ist die komplette Systemleistung abrufbar. Die Kraftübertragung an die Vorderachse übernimmt ein 6-Gang-DSG-Getriebe. Über den exakten Preis hüllt sich Skoda wie beim Citigo iV noch in Schweigen, aber am Rand der Veranstaltung war zu erfahren, dass der Superb iV weniger als 40.000 Euro kosten soll. Der Produktionsbeginn ist für Anfang 2020 vorgesehen.

Da Skoda ohnehin in Premierenlaune war, gab es schließlich noch eine Zugabe. Vom Superb Combi abgewandelt gibt es künftig auch den Superb Scout. Er ist gegenüber dem Grundmodell um 1,5 Zentimeter höher gelegt und geizt nicht mit optischen SUV-Applikationen, die Robustheit vermitteln sollen: sozusagen das Modell "Bergziege". Damit die Klettereigenschaften oder das Fahren in schwierigerem Geläuf des Lifestyle-Kombis nicht zu schnell an ihre Grenzen stoßen, gehört der Allradantrieb zur Grundausstattung des Scout.

Unter der Haube verrichten wahlweise zwei starke Verbrennungsmotoren ihre Arbeit: 2.0 TSI mit 272 PS oder 2.0 TDI mit 190 PS, die jeweils mit dem 7-Gang-DSG-Getriebe aus dem Volkswagen-Konzern-Regal gekoppelt sind. Serienmäßig protzt der Allradler mit seinen 18-Zoll-Felgen, die 19-Zöller werden als Option angeboten. Wer den Scout auch im Anhängerbetrieb nutzen will, kann sich über eine üppige Anhängelast von 2.200 Kilogramm freuen. Die dafür notwendige Anhängerkupplung lässt sich mechanisch einriegeln.

Während der Scout an diesem Premierentag lediglich eine Tradition fortsetzt, die Skoda 2006 mit dem Octavia begann, sollen die iV-Modelle einen neuen Weg bei Skoda aufzeigen. Skoda-Chef Bernhard Maier ist sichtlich ergriffen, als er bei der Enthüllung der elektrifizierten Varianten den Satz in den Saal stellt: "Heute startet Skoda in die Elektromobilität - ein ganz besonderer Moment für das Unternehmen."

Klaus Brieter / mid

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEWS wurde von Klaus Brieter am 27.05.2019, 15:45 Uhr veröffentlicht.