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Mirko Stepan - 7. Februar 2019, 12:37 Uhr - 4x4 Allrad RATGEBER

Lichttechnik von Opel: Sehen und gesehen werden

Seit 1899 baut Opel Autos. Und schon dem Patentmotorwagen 'System Lutzmann' ist vor 120 Jahren ein Licht aufgegangen. Damals war das IntelliLux noch eine Kerze.


Seit 1899 baut Opel Autos. Und schon dem Patentmotorwagen "System Lutzmann" ist vor 120 Jahren ein Licht aufgegangen. Damals war das IntelliLux noch eine Kerze.

Als vor 120 Jahren mit dem "System Lutzmann" das erste Automobil der Rüsselsheimer Firma Opel gefertigt wurde, sorgten noch Kerzen für die Fahrzeugbeleuchtung. Die dienten allerdings nicht der optimalen Ausleuchtung der Straße, sondern dazu, dass Fahrer und Auto von anderen gesehen wurden. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h war das Thema Leuchttechnik nur Nebensache, steckte in den viel zitierten Kinderschuhen.

In den folgenden 120 Jahren gehört Opel zu den Vorreitern moderner Lichttechnologie. Der Opel Omega bringt 1998 das damals als revolutionär geltende - und zumeist Autos der Ober- und Luxusklasse vorbehaltene - Xenon-Licht in die bezahlbare Mittelklasse. Die Xenon-Gasentladungsscheinwerfer, wie die Bauteile richtig heißen, sind dreimal so hell wie herkömmliche Halogen-Lampen, deutlich energieeffizienter und haben eine höhere Lebensdauer.

Zwischen dem "System Lutzmann" und der zweiten Generation des Omega mit serienmäßigem Xenon-Licht liegen nicht nur Stil- und Design-Ikonen wie der Opel GT, die KAD-Reihe, Manta, Calibra oder Kadett GSi, sondern in deren Einsatzzeit findet auch die stetige Weiterentwicklung der Lichttechnologie statt.

Ab Mitte der 1960er sind Scheinwerfer und Rückleuchten bei Opel Design-Elemente, die sich in die Karosserieform einfügen. Und für bessere Sicht sorgen sollen, also gleichzeitig auch Sicherheits-Features darstellen. Beim Opel GT (1968) mit seinen charakteristischen Klappscheinwerfern, die als Schlafaugen Geschichte schreiben, kommt für das Abblendlicht noch der damalige Standard zum Einsatz: 12 Volt Bilux Glühbirnen. Für das Stand- und Fernlicht entscheidet man sich in Rüsselsheim für eine andere Technologie: hier sind Halogen-Lampen verbaut, die über Jahrzehnte technischer Standard sind.

Dann sorgt das Xenon-Licht für einen gewaltigen Schritt nach vorn. Ab 2003 erweitert Opel diese Technologie mit Bi-Xenon mit dynamischen Kurven- und Abbiegelicht inklusive Autobahnlicht (AFL), fünf Jahre später führt der Hersteller im Insignia AFL+ ein, das mittels komplexer Algorithmen die Lichtverteilung der Scheinwerfer dem Streckenprofil und den Sichtverhältnissen anpasst, und beispielsweise in der Stadt automatisch abblendet.

"Licht ist das am meisten unterschätzte Sicherheitssystem", sagt Ingolf Schneider, Chef der Licht-Entwicklung bei Opel. Was er meint, lässt sich auf dem Testgelände in Dudenhofen erfahren, wo seit 1966 Opel-Prototypen durch die Mangel gedreht werden, bevor die Fahrzeuge in Serie gehen. Das Gelände ist wie geschaffen, damit einem beim Selbstversuch ein Licht aufgeht: viel Wald, keine Laternen - es ist stockdunkel. Daran ändert sich auch nicht viel, wenn man im 1967er Rekord 1900 L eine Runde dreht. Wer sich an moderne Lichttechnik mit LED-Leuchteinheiten gewöhnt hat, bekommt einen Schock bei der Nachtfahrt im Oldtimer - das IntelliLux LED Matrix-Licht ist seit 2015 im Astra verfügbar, wurde 2017 für das Opel-Flaggschiff Insignia auf 16 LED-Einheiten je Scheinwerfer weiterentwickelt und macht die Nacht sprichwörtlich zum Tag. Die Dunkelheit wird von einem schwach leuchtenden Lichtkegel ein wenig erhellt. Und sofort ist klar, welche Bedeutung die Scheinwerfer für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer haben. Sehen und gesehen werden, so muss das Motto moderner Autos lauten. Also nichts wie rein in den aktuellen Insignia - los geht's mit "Flutlicht" dank LED-Technologie. Hell yeah!

Mirko Stepan / mid

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Mirko Stepan am 07.02.2019, 12:37 Uhr veröffentlicht.