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Lars Wallerang - 27. November 2018, 13:31 Uhr - 4x4 Allrad RATGEBER

Furchtlos ins digitale Auto-Zeitalter

Fahrzeuge verwandeln sich gegenwärtig in rollende Computer. Da die Entwicklung nicht jedem ganz geheuer ist, hat Daimler zur Dialogreihe 'FutureInsight' geladen.


Fahrzeuge verwandeln sich gegenwärtig in rollende Computer. Da die Entwicklung nicht jedem ganz geheuer ist, hat Daimler zur Dialogreihe "FutureInsight" geladen. Wie lassen sich Individualität und digitale Transformation miteinander vereinbaren? Wie kann Vertrauen zwischen Menschen und Maschinen hergestellt werden? Um solche Fragen geht es.

Denn das Thema "Digitale Transformation" ruft bei vielen Menschen noch ein diffuses Gefühl zwischen Faszination und Verunsicherung hervor. Faszination, weil digitale Technologien komplexe Tätigkeiten drastisch vereinfachen können, erstaunliche Lösungen finden und einzigartige Chancen bieten. Verunsicherung, weil Zukunftsvisionen von der vollständigen Automatisierung wenig Platz für menschliche Individualität und Handlungsfähigkeit zu lassen scheinen.

"Wir bei Mercedes-Benz sind davon überzeugt, dass sich die digitale Transformation nur dann erfolgreich gestalten lässt, wenn sie tief in der Gesellschaft verankert ist", sagt Jasmin Eichler, Leiterin Forschung Future Technologies bei Daimler. Im Mittelpunkt einer digitalen Transformation müsse der Mensch und der Zugang zu den Daten stehen. Auch im Bereich der Digitalisierung arbeite man daher an Lösungen, die Freiheit, Entscheidungshoheit und Individualität der Menschen ins Zentrum stellen. "Unser Ziel ist es, eine Balance zwischen Menschen und Technik herzustellen." Der Ansatz laute "Human first".

Ein wesentlicher Baustein unserer Zukunft wird das autonome Fahren sein. Bei dem Thema betrachtet Mercedes-Benz Empathie und Vertrauen als zentrale Faktoren für das Gelingen und die Akzeptanz der Transformation. Große Bedeutung nimmt dabei der Begriff des "Informierten Vertrauens" ein: "Menschen müssen schnell und zuverlässig einschätzen können, was ein autonomes Fahrzeug als nächstes tun wird", sagt Mobilitätsforscher Alexander Mankowsky. Das Fahrzeug müsse daher in einer Art und Weise über seine Absichten informieren, die der Mensch unmittelbar und intuitiv erfassen könne. Anhand dieser Informationen soll der Mensch entscheiden können, wie er selbst handeln und auf die jeweilige Situation reagieren möchte.

Zu diesem Zweck hat Mercedes-Benz beim FutureInsight unter anderem Konzepte für ein "Kooperatives Fahrzeug" vorgestellt. Projekte mit externen Akteuren zeigen weitere Möglichkeiten, wie zukünftige autonome Fahrzeuge mit ihrer Umwelt kommunizieren und zusammenarbeiten können.

Das kooperative Fahrzeug auf Basis einer S-Klasse verfügt über eine 360-Grad-Lichtsignalisation. Türkise Leuchtbänder in der Windschutzscheibe, im Kühlergrill, in den Scheinwerfern, den Außenspiegeln und im unteren Bereich der Scheiben markieren den autonomen Fahrmodus und informieren so Passanten und den umliegenden Verkehr, dass das Fahrzeug eigenständig unterwegs ist. Leuchten auf dem Dach geben Auskunft über die nächsten Handlungen, die das Fahrzeug unternehmen wird.

Langsames Blinken bedeutet, dass das Fahrzeug abbremst. Ein stationäres Licht zeigt, dass das Fahrzeug im autonomen Fahrmodus ist, unabhängig ob es fährt oder steht. Die Lichter auf dem Dach verfolgen zudem die Bewegungen von Menschen am Straßenrand und an der Front, um ihnen zu signalisieren, dass sie vom Fahrzeug wahrgenommen wurden. Das Kooperative Fahrzeug empfindet dabei den natürlichen Blickkontakt nach, der zwischen Fahrer und Fußgänger ablaufen würde. Mit schnellem Blinken kündigt es an, dass es in Kürze losfahren wird.

Ziel der Übung ist "informiertes Vertrauen". Es soll den Gegensatz bilden zum "blinden Vertrauen". Das verlangt freilich eine gewisse Kenntnis des Gegenstandes. Dabei wird die gesamte äußere Fahrzeughülle zum Kommunikationsmedium für eine 360-Grad-Kommunikation. Die klassische Karosserie verwandelt sich sozusagen in ein "Digital Exterieur", das Hasenfüßen des digitalen Wandels im Bereich Automobilität vielleicht ein wenig von der Berührungsangst nimmt.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Lars Wallerang am 27.11.2018, 13:31 Uhr veröffentlicht.