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Rudolf Huber - 22. November 2018, 11:53 Uhr - 4x4 Allrad RATGEBER

Wenn das Auto mit dem Fahrer spricht

Die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Pilot ist eine vielschichtige Angelegenheit - mit wachsender Bedeutung. Denn wegen des Einzugs von Assistenzsystemen und der unaufhaltsamen Einführung des automatisierten Fahrens wird es immer wichtiger, dass sich Mensch und Maschine verstehen. Aber wie funktioniert das am besten?


Die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Pilot ist eine vielschichtige Angelegenheit - mit wachsender Bedeutung. Denn wegen des Einzugs von Assistenzsystemen und der unaufhaltsamen Einführung des automatisierten Fahrens wird es immer wichtiger, dass sich Mensch und Maschine verstehen. Aber wie funktioniert das am besten? Darüber sind sich auch Fachleute noch nicht einig.

Wie soll unser Auto mit uns sprechen? Diese Frage stellte ein Team der Technischen Universität Delft knapp 1.700 Menschen aus mehr als 90 Ländern. Zur Wahl standen den Versuchspersonen unter anderem verschiedene Töne, gesprochene Sprache, Symbole auf einem Monitor und Vibrationen im Fahrersitz. Fazit: Das hängt ganz von der Dringlichkeit der Situation ab. Die meisten bevorzugen einfache akustische Signale, sofern die automatisierten Fahrfunktionen lediglich mitteilen, dass sie einsatzbereit sind. Das gesprochene Wort wird Tönen vorgezogen, und eine weibliche Stimme kommt besser an als eine männliche.

"Was wir wollen und was am besten funktioniert, muss allerdings nicht unbedingt übereinstimmen", sagt Psychologin Cornelia Nagel vom TÜV Nord. Wie die Kommunikation am besten klappt, wird durch Experimente im Fahrsimulator getestet. Dabei liegen akustische Signale, kombiniert mit einem vibrierenden Sitz, ganz vorne. Allerdings hilft das nicht wirklich: Die Testfahrer bremsen daraufhin weder früher ab noch wechseln sie schneller die Spur, um einem Hindernis auszuweichen. Und: Das Doppelsignal verliert offenbar schnell seine Wirkung.

Für akute Fälle bewährt sich jedenfalls ein mit einem Piepton kombiniertes Stoppzeichen. Doch egal, ob der Alarm eine Stufe oder zwei Stufen umfasst: Die gesprochene Sprache wird durchgehend als intuitiver empfunden. Das ist wichtig, weil wir auf intuitiv verständliche Signale schnell und automatisch reagieren.

Psychologin Nagel: "Es gilt aber nicht nur sicherzustellen, dass wir die Signale schnell und intuitiv begreifen. Wir müssen diese Kommunikation auch automatisieren und auf Dauer zuverlässig reagieren." Die Signale sollten dazu unabhängig von der Automarke dieselbe Bedeutung haben, "sonst müssen wir uns jedes Mal auf neue Signale einstellen, wenn wir einmal nicht mit unserem eigenen Auto fahren".

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Rudolf Huber am 22.11.2018, 11:53 Uhr veröffentlicht.