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Marcus Efler - 3. August 2018, 08:27 Uhr - 4x4 Allrad NEWS

Land Rover Explore: Das Handy zum Landy

Bei Smartphones ist es wie mit Autos: Es gibt sehr schicke Modelle, mit denen man sehr sorgsam umgehen sollte, und bei denen jede Reparatur teuer wird. Und es gibt jene Typen, die eher robust daherkommen, mit denen man auch mal Ausflüge in den Dreck unternehmen kann, und denen auch ein Kratzer gar nicht so schlecht steht. Robust und mit pfiffigen Detaillösungen kommt das Land Rover Explore daher, ein neues Outdoor-Smartphone unter dem Label der britischen Off-Road-Autos.


Bei Smartphones ist es wie mit Autos: Es gibt sehr schicke Modelle, mit denen man sehr sorgsam umgehen sollte, und bei denen jede Reparatur teuer wird. Und es gibt jene Typen, die eher robust daherkommen, mit denen man auch mal Ausflüge in den Dreck unternehmen kann, und denen auch ein Kratzer gar nicht so schlecht steht. Zu letzterer Kategorie zählt das Segment der stabilen Outdoor-Smartphones. Bei den Autos gehören zweifellos jene der britischen Marke Land Rover (angesiedelt im indischen Tata-Konzern) in diese Kategorie. Und genau unter diesem Markennamen gibt es nun ein neues mobiles Telefon: Das Land Rover Explore.

Natürlich baut der Autohersteller aus dem englischen Solihull keine Telefone - das Explore stammt von dem ebenfalls britischen Smartphone-Hersteller Bullitt, der auf Lizenz-Geräte mit wohlklingenden Markennamen spezialisiert ist. Zu seinen bekanntesten Modellen gehören die Catphones, die das Logo des amerikanischen Baumaschinen-Giganten Caterpillar tragen.

Beim Smartphone mit dem Namen von Land Rover, so beteuern der Elektronik- und der Autohersteller gleichermaßen, haben beide Unternehmen eng zusammengearbeitet - so dass der Name des Geländewagen zu Recht auf dem Gerät prangt. Das beginnt schon beim Design: Tatsächlich erinnert das Explore irgendwie an einen Land Rover - was vor allem an der gerundeten Unterseite liegt, die den Stil der Front der Autos nachempfunden ist. Dadurch wirkt das Explore durchaus stylish, obwohl es natürlich spürbar wuchtiger ist als beispielsweise ein iPhone: Das 5-Zoll-Gerät wiegt 232 Gramm (iPhone X mit 5,8-Zoll-Display: 174 Gramm). Doch dieser Vergleich ist natürlich ungerecht: Schließlich gehört das Explore zur Klasse der (oft noch schwereren) Outdoor-Geräte. Es wirkt schon auf den ersten Blick, und erst Recht beim In-die-Hand-nehmen, robust und unkaputtbar. Es ist sowohl nach Schutzart IP68 zertifiziert als auch nach der Militärnorm MIL SPEC 810 G; auf deutsch: Es soll Stürze aus 1,80 Metern Höhe ohne Display-Bruch überleben, ist resistent gegen längeres Eintauchen in Süß- und Salzwasser, Vibrationen und funktioniert von -30 bis 60 Grad Celsius.

Das bedingt natürlich ein stabiles Gehäuse - wer jene schlanken, ökonomisch designten Geräte schätzt, bei denen das Display nahezu die komplette Vorderfront nutzt, wird mit einem Outdoor-Phone wie dem Explore kaum anbandeln. Das bietet dafür neben seiner Stabilität noch andere Vorteile: Beispielsweise einen Akku, der bei normaler Nutzung gut zwei Tage durchhält. In der Basis-Packung ist außerdem ein zusätzlicher Stromtank enthalten, der die zeitliche Reichweite verdoppelt - was den Grundpreis von 649 Euro sehr fair erscheinen lässt. Ebenfalls serienmäßig dabei ist eine Schale samt Karabinerhaken, mit dem man das Gerät beispielsweise sicher an der Gürtelschlaufe einhängen kann. Dieses Modulkonzept wirkt durchdacht; mit Zubehör wie einem noch größeren Akku oder einer besonders stabilen Panzerglas-Abdeckung lässt sich dass Gerät weiter aufrüsten. Hier hat der Hersteller quasi das von Autos - auch Land Rover - bekannte Konzept der Ausstattung mit Extras übernommen.

Soweit, so individuell. Unter der Haube, sorry: im Gehäuse werkelt dagegen Großserien-Technik - in Form des Betriebssystems Android. Wie bei derartigen Geräten leider meistens üblich, allerdings nicht als dessen neueste Version, sondern mit dem mittlerweile zwei Jahren alten Android 7 "Nougat". Ein Update auf Nummer 8, "Oreo", ist zwar versprochen, aber dann dürfte Google schon Nummer 9 veröffentlicht haben. Wie die meisten Android-User werden sich also auch Land-Rover-Fans bei ihrem Handy damit abfinden müssen, dass ihr Gerät dem aktuellen Stand - und dem damit verbundenen Sicherheits-Status - immer etwas hinterherhinkt.

Über Android selber muss man nicht mehr viel berichten. Auch für das Explore gilt, dass sich die Bedienoberfläche deutlich mehr individualisieren lässt als bei iOS-Geräten. Dafür reagiert das System bei der Bedienung, vor allem im Vergleich zu Apples perfekter Hardware-Software-Abstimmung, manchmal etwas lahm. Aber das ist Mäkelei auf hohe Niveau, meistens flutscht das ganz easy.

Und der Play Store von Android ist mittlerweile praller gefüllt als der App Store. Bullitt macht sich das zu nutze, indem es einige für Outdoor-Aktivitäten sinnvolle Apps in einem speziellen Hub lagert. Ein echtes Schmankerl ist dabei "Viewranger", eine Orientierungs-App, die sich mit hochaufgelöstem Kartenmaterial verschiedener Anbieter füllen lässt, und so etwa Wanderer und Mountainbiker mit deutlich präziserer Darstellung als Google Maps unterstützt. Ein Code, um einige der Karten zur kostenpflichtigen Offline-Nutzung zu laden, gehört zum Lieferumfang.

Zu betrachten ist das alles über einen hellen LCD-Screen in Full-HD-Auflösung, so dass auch das geübten Auge keinerlei Pixel stören. Der Tochscreen lässt sich, wie bei Outdoor-Phones üblich, auch mit Handschuhen und auch bei Nässe bedienen. Die Kamera mit 16 Megapixel (Selfie-Cam: 8 MP) liefert gute Bilder - auch dies ein wichtiges Merkmal für Outdoor-Phones, die ja auch hin und wieder eine GoPro ersetzen müssen.

Ingesamt hat man beim Explore den Eindruck, dass Bullitt und Land Rover nicht nur die Android-Technik in eine robuste Hülle gesteckt, sondern sich wirklich überlegt haben, was Draußen-Menschen an einem Outdoor-Gerät gebrauchen könnten. Ob sie nun in einem Land Rover zu ihrem Abenteuer gefahren sind oder mit einem anderen Auto, spielt dabei eigentlich keine Rolle.

Marcus Efler / mid

Technische Daten Land Rover Explore:
Hersteller: Bullitt; System: Android 7 "Nougat", 8 "Oreo" angekündigt; Maße: 152 x 75,3 x 14mm; Gewicht: 232 g; Display: 5", Full-HD; Glas: Gorilla 5; Schutzarten: IP68, MIL SPEC 810G; Kameras: 16 und 8 MP; Akku-Kapazität: 4000 + 3620 mAh; Preis: 649 Euro

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEWS wurde von Marcus Efler am 03.08.2018, 08:27 Uhr veröffentlicht.