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Thomas Schneider - 8. September 2017, 12:30 Uhr - 4x4 Allrad RATGEBER

Segways als sinnvolle Mobilitätsalternative

Segways gelten gemeinhin als reine Spaßmobile. Doch Wissenschaftler der Uni Heilbronn sehen in ihnen deutlich mehr: eine sinnvolle Mobilitäts-Alternative zu Rad und Auto. Die elektrisch angetriebenen und äußerst kompakten Vehikel auf zwei Rädern sind vielseitig einsetzbar. Sie können sowohl in Gebäuden als auch außer Haus genutzt und sogar mit Aufsätzen zum Warentransport ausgestattet werden.


Segways gelten gemeinhin als reine Spaßmobile. Doch Wissenschaftler der Uni Heilbronn sehen in ihnen deutlich mehr: eine sinnvolle Mobilitäts-Alternative zu Rad und Auto. Die elektrisch angetriebenen und äußerst kompakten Vehikel auf zwei Rädern sind vielseitig einsetzbar. Sie können sowohl in Gebäuden als auch außer Haus genutzt und sogar mit Aufsätzen zum Warentransport ausgestattet werden. Im Rahmen des Projekts "Se@CampHHN" testete das Forscherteam um Professor Dr. Andreas Daberkow sowohl Segways als auch Lastenfahrräder über zwei Jahre im innerbetrieblichen Verkehr auf dem Campus und beim Projektpartner ZEAG Energie AG.

Das Ergebnis: Lasten- und Cargo-Räder sind besser geeignet, um sperrige und schwere Gegenstände zu transportieren, lassen sich aber nur schwer manövrieren und erfordern geübte Fahrer. Das Segway ist wendiger und kann unproblematisch in Gebäuden oder Fußgängerzonen eingesetzt werden. Und auch die trendigen Balance-Künstler können kleinere "Ladung" problemlos aufnehmen - mithilfe eines Cargo- oder Kasten-Sets, das auf den Rädern montiert wird. Weil die das Gefährt aber deutlich breiter machen, hat Michael Schneichel im Rahmen seiner Bachelorarbeit ein neuartiges Gepäckträgersystem in verschiedenen Größen entwickelt, konstruiert und Prototypen aufgebaut, mit dem leichte und nicht allzu sperrige Ladungen transportiert werden können.

Segways drücken dabei die Kosten von Unternehmen: Auf kurzen Strecken von 0,5 bis 2,5 Kilometer liegt das Segway vom wirtschaftlichen Standpunkt klar vor dem Auto. Rüstzeit, also die Zeit, bis man mit einem Auto tatsächlich losfahren kann und Abstellzeit fallen deutlicher kürzer aus. Die Parkplatzsuche kann sich der Fahrer jedenfalls schon einmal sparen. Allerdings sind Segways laut der Forscher mit Preisen von etwa 8.000 Euro sehr teuer. Es sei jedoch zu erwarten, dass diese bald auf breiter Front sinken.

"Die Ergebnisse des von uns geförderten Projekts Se@CampHHN an der Hochschule Heilbronn und dem Projektpartner ZEAG zeigen, welch großes heute noch ungenutztes Potenzial in Transportfahrten, beispielsweise im innerbetrieblichen technischen Betrieb, durch gebäudegängige, zweirädrige und selbstbalancierende Elektroleichtkleinnutzfahrzeuge steckt", sagt Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin in Baden-Württemberg. "Elektrische Leichtkleinnutzfahrzeuge eröffnen dem innerbetrieblichen Werksverkehr viele neue Möglichkeiten und bieten das Potenzial diesen erheblich effizienter, kostengünstiger und mitarbeiterfreundlicher gestalten zu können."

Das Projekt hatte außerdem noch einen überaus sinnvollen Nebeneffekt. Denn die Forscher haben mithilfe der Testgefährte eine "Barrierelandkarte" erarbeitet, die Erhebungen im Pflaster, Zäune und unüberwindbare Treppen ausweist. So könnte die Zugänglichkeit für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen verbessert werden.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto RATGEBER wurde von Thomas Schneider am 08.09.2017, 12:30 Uhr veröffentlicht.