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Lars Döhmann - 12. April 2016, 11:42 Uhr - 4x4 Allrad NEUHEITEN

Von der Vision zur Wirklichkeit

Menschen machen Fehler. Das ist prinzipiell nicht verwerflich, im Straßenverkehr haben sie aber viel zu oft gravierende Folgen. Um die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten zu reduzieren - bestenfalls auf Null - entstand Mitte der 1990er die Vision Zero, bei der Ideen aus dem Arbeitsschutz auf den Straßenverkehr übertragen werden. Neben vielen unterschiedlichen Maßnahmen tragen dazu auch gut profilierte und befüllte Reifen bei.

Menschen machen Fehler. Das ist prinzipiell nicht verwerflich, im Straßenverkehr ziehen sie aber viel zu oft gravierende Folgen nach sich. Um den Blutzoll mit Blech zu begrenzen oder am besten zu beseitigen, entstand bereits in den 1990er-Jahren der Ansatz, Ideen aus dem Arbeitsschutz auf den Straßenverkehr anzuwenden. Daraus entwickelte sich die sogenannte "Vision Zero". Auch wenn die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2015 in Deutschland gegen den langjährigen Trend leicht zulegte, ist doch erkennbar, dass mittelfristig durch die Umsetzung verschiedener Maßnahmen eine Entspannung eingetreten ist. So haben beispielsweise Kreisverkehre statt Kreuzungen einen Sicherheitsgewinn gebracht.

Ganz erheblich dürfte zudem der Beitrag durch verbesserte Technik sein. Nach wie vor gilt der Sicherheitsgurt als Lebensretter Nummer 1. "Ich schnalle mich selbst dann an, wenn ich rückwärts aus der Garage fahre", sagte einst der dreifache Formel 1-Weltmeister Jackie Stewart. Das sollten sich alle Autofahrer zu Herzen nehmen, selbst wenn es zur Unterstützung längst diverse Airbags für Fahrer, Beifahrer und weitere Insassen gibt und auch Motorradfahrer von entsprechender Technik profitieren können. Elektronische Regelsysteme wie ESC (auch: ESP, PSM usw. - elektronisches Stabilitäts Programm), Notbremsassistent wie Kamera- und Radarsysteme und weiteres sorge für Fortschritte bei der Verkehrssicherheit.

Die "Vision Zero", ein Verkehrsszenario ohne Verkehrstote, ist in Deutschland zumindest in vielen Städten mit über 50.000 Einwohnern sogar fallweise schon Realität geworden. Aber es geht auch global voran, relativ: Obwohl die Zahl der Kraftfahrzeuge weltweit schneller wächst als die Weltbevölkerung, ist die Zahl der Verkehrstoten weitgehend stabil. In den vergangenen drei Jahren verzeichneten 79 Länder einen Rückgang der Verkehrstoten. In 68 Ländern hat die Zahl zugenommen. Die Länder mit den größten Erfolgen im Kampf gegen den Unfalltod erreichten diese durch eine Verbesserung der nationalen Gesetze für mehr Verkehrssicherheit. Dr. Margaret Chan, Generaldirektorin der WHO, kommentiert diese Entwicklung mit den Worten: "Wir sind auf einem guten Weg."

Es bleibt ein Wehrmutstropfen in der Bilanz: Obwohl der Global Status Report der WHO zeigt, dass die Strategien zur Erhöhung der Verkehrssicherheit greifen, belegt er nach Auffassung von Dr. Chan auch, "dass das Tempo der Veränderung zu langsam ist". Vor allem für arme Menschen in den ärmeren Ländern weltweit. Gemessen an der Gesamtbevölkerung haben die wohlhabenden Länder Europas die wenigsten Unfalltoten und Afrika die meisten. Weniger als die Hälfte der Länder bekennt sich derzeit zu den Minimalforderungen der United Nations zur Einführung von elektronischen Fahrstabilisierungssystemen und Crashtests. Nur in 40 von 193 UN-Mitgliedsstaaten gelten die wichtigsten von Global NCAP formulierten Sicherheitsstandards.

Als großer weltweiter Zulieferer und Systementwickler leistet Continental einen maßgeblichen Anteil zu Fortschritten beim Erreichen der Vision Zero. Nicht zuletzt die Reifen tragen ein gerüttet Maß bei. "Als exklusiver Reifenpartner der 'Stop the Crash'-Kampagne von Global NCAP sensibilisieren wir die Autofahrer weltweit mit sehr veranschaulichenden Demonstrationen verstärkt für die große Bedeutung von ausreichend hoher Restprofiltiefe und korrektem Reifenfülldruck. Denn schon mit einem sehr geringen Mehraufwand für die Wartung und Kontrolle der Reifen kann jeder einen wertvollen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit leisten", sagt Nikolai Setzer, Mitglied im Vorstand der Continental AG und Leiter der Division Reifen.

Menschen werden weiterhin Fehler machen. Doch zum Beispiel Reifendruckkontrollsysteme, seit November 2014 für Neuwagen vorgeschrieben, erinnern daran, den Fülldruck anzupassen. Und hilft damit, Fehler zu vermeiden. Stimmt dann auch noch die Profiltiefe und ist das Tempo angepasst, kann die Vision immer öfter Wirklichkeit werden.

Lars Döhmann

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEUHEITEN wurde von Lars Döhmann am 12.04.2016, 11:42 Uhr veröffentlicht.