ALLRAD-NEWS

Wolfgang Peters (vm) - 20. Februar 2015, 12:08 Uhr - 4x4 Allrad NEUHEITEN

VW Passat Alltrack: Eleganz trifft Stock und Stein

Es muss nicht immer ein Geländewagen oder SUV sein.

Es muss nicht immer ein Geländewagen oder SUV sein. Die zweite Generation des VW Alltrack versteht sich als elegant-geräumige Alternative für alle Formen der Mobilität für Menschen, Dinge und Anhänger. Dafür hat VW den neuen Passat Variant mit robuster Optik etwas herausgeputzt und stattet ihn serienmäßig mit dem hauseigenen Allradantrieb "4Motion plus", einem Unterfahrschutz und höherer Bodenfreiheit aus. Zwei Turbobenziner und drei Turbodiesel sind im Angebot und VW hat besondere Technikpakete für Gespannfahrer geschnürt. Der Auto-Salon in Genf (5. bis 15. März) ist die Premierenbühne, im September startet der neue VW Passat Alltrack für Europa in den Markt. Preise werden noch nicht genannt, die Einstiegsversionen könnten knapp unter 40 000 Euro liegen.

Wie die seit 2012 angebotene erste Generation des Passat Alltrack ist auch die Neuauflage mit sehr dezenten Zutaten auf ihre Rolle als SUV-Alternative getrimmt worden. VW definiert den Alltrack als eigenständiges Modell in der Passat-Riege und war im Design vielleicht etwas zu zurückhaltend. Denn neue Stoßfänger samt Unterfahrschutz vorne und hinten, ein paar Schriftzüge, robuste Abdeckungen der Radläufe und der Seitenschweller sind mit spezifisch gestalteten Leichtmetallrädern schon fast alle, und nicht besonders auffällige Unterscheidungsmerkmale. Mancher Alltrack-Anhänger wünschte vielleicht einen kräftigeren Strich oder ein Reserverad mit Kanister auf dem Dach. So ist der Alltrack auch eine Chance für den Zubehörhandel. Im Innenraum gibt es etliche Unterscheidungsmerkmale, aber auch hier liegt der Alltrack-Charakter im Material- oder Gestaltungs-Detail versteckt.

Weil der Passat der achten Generation die Basis für den Alleskönner-Alltrack ist, darf er das komplette Teilelager nutzen. Deshalb kommt das 4Motion-System der jüngsten Generation zum Einsatz: ein mitdenkender Allradantrieb, der laut VW aktiv wird, bevor überhaupt an den im Normalfall ausschließlich angetriebenen Vorderrädern Schlupf auftritt. Damit soll ein Verlust an Traktion ausgeschlossen sein. Die Hinterachse wird über eine spezielle Kupplung in den Vortrieb eingebunden. Diese Haldex-Kupplung arbeitet auch als Längssperre und reagiert auf feinste Veränderungen im Traktionsgeschäft. Sogenannte "elektronische Differenzialsperren" setzen in beiden Achsen bei Schlupf die Wirkung der Differenziale außer Kraft und sobald ein Rad durchdreht, wird seine Antriebskraft vermindert. Die stärksten Motorversionen des Alltrack erhalten zusätzlich das Kurvensystem XDS+. Damit werden bei schneller Fahrt die kurveninneren Räder zur Erhöhung der Präzision und Agilität beim Einlenken und Spurhalten kurz angebremst. Für den Betrieb abseits befestigter Straßen gibt es Alltrack-typisch einen Offroad-Modus, in dem auf Knopfdruck alle wichtigen Fahr- und Assistenzsysteme im Geländecharakter tätig werden.

Auch die Motoren sind aus den eher zivil gekleideten, und elegant definierten Passat-Version bekannt. Die beiden TSI-Benziner kommen mit Turboaufladung und Direkteinspritzung auf 110 kW/150 PS und 162 kW/220 PS. Die drei drehmomentstarken TDI leisten 110 kW/150 PS, 140 kW/190 PS und 176 kW/240 PS. Die Einstiegsversionen kooperieren mit manueller Sechsgangschaltung, die stärkeren Varianten serienmäßig mit dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Laut VW empfiehlt sich der Alltrack als ideales Zugfahrzeug. Seine technischen Innereien erlauben für die stärkeren Typen über dem 150-PS-TSI-Modell bei zwölf Prozent Steigung eine gebremste Anhängelast von 2 200 Kilogramm. Zudem gibt es zahlreiche Assistenzsysteme, die zum Beispiel im Rangierbetrieb hilfreich eingreifen können. In der Vergangenheit wurden die Passat Alltrack überdurchschnittlich häufig mit Anhängerkupplung gekauft. Da soll künftig der Trailer Assist helfen, das rückwärts manövrierte Gespann sicher in die Lücke rollen zu lassen.

Vielleicht könnte mancher Wohnwagen-Fan da noch zum Alltrack-Anhänger werden. Und eine Alternative zum SUV ist der antriebstarke Passat aufgrund seiner besseren Reiseeigenschaften für die längere Strecke allemal. Einen etwas stärkeren optischen Auftritt kann man bestimmt nachrüsten. Dann darf es auch mal kein Geländewagen sein.

Wolfgang Peters

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEUHEITEN wurde von Wolfgang Peters (vm) am 20.02.2015, 12:08 Uhr veröffentlicht.