ALLRAD-NEWS

Günter Weigel/SP-X - 21. Dezember 2014, 10:38 Uhr - 4x4 Allrad NEWS

Sonst noch was? - Umparken mit und ohne Fahrerlaubnis

Wer den Schaden hat, spottet bekanntlich jeder Beschreibung. Das gilt auch für gut bezahlte Autofahrer, denen eine Kleinigkeit fehlt. Um die geht es auch sonst.

,,Umparken im Kopf" heißt die wohl sehr erfolgreiche Kampagne, die Opel-Marketingchefin Tina Müller inszeniert hat und die immerhin den Kollegen des Spiegel in dieser Woche etliche Seiten wert war, weil sie das Image der Marke anscheinend tatsächlich verändert hat. ,,Umparken im Kopf" kann seit dieser Woche auch Marco Reus. Der Ausnahmefußballer im Dienste von Borussia Dortmund und der Nationalmannschaft ließ sich dabei ertappen, ohne Führerschein unterwegs gewesen zu sein. Er hatte ihn gewissermaßen einfach vergessen - zu machen. Was den Stürmerstar nicht daran hinderte als Testimonial für Opel ,,Umparken im Kopf" zu illustrieren und einen Aston Martin so schnell zu bewegen, dass es auffällig wurde.

Wie man so einen Sportwagen umparkt, darf sich Reuss jetzt jedenfalls nur vorstellen, es aber ohne Fahrlehrer an seiner Seite nicht im richtigen Leben tun. So ganz nebenbei erfuhren die Fußballfans auch, warum Reuss denn immer mit dem FC Bayern oder Real Madrid in Verbindung gebracht wird. Er verdient in Dortmund einfach zu schlecht. Die fällige Strafe von 90 Tagessätzen summierte sich auf 540.000 Euro. Aufs Jahr hochgerechnet wären das 2,16 Millionen Euro. In München oder Madrid würde er wohl das Vierfache bekommen und Audi fahren. Dafür braucht er aber einen Führerschein und ohne den wird er jetzt bestimmt nicht mehr wechseln. In dem Zusammenhang hat uns übrigens die Überschrift ,,Reus verstärkt Lauftraining" gut gefallen.

Radfahren ist auch nicht unbedingt eine Alternative. Wie wir ebenfalls in dieser Woche erfahren haben, dürfen Richter Radfahren verbieten, wenn man keinen Führerschein hat. In dem Fall ging es um einen Trunkenbold, dem die Fahrerlaubnis entzogen wurde und der anschließend nicht minder trunken mit dem Zweirad auffiel. Mit 2,02 Promille verursachte er einen Unfall mit einem anderen Radfahrer. Die Stadt Ludwigshafen forderte ihn auf, ein Medizinisch-Psychologisches Gutachten über seine Fahrtauglichkeit vorzulegen. Als er dies nicht fristgerecht tat, wurde ihm die Fahrerlaubnis entzogen und gleichzeitig untersagt, weiter Rad zu fahren.

Vielleicht hatte er ein Fahrradzubehör installiert, das einfach zum Trinken einlädt. Der Sixpackhalter der amerikanischen Firma Fyxation jedenfalls ist dazu gedacht, an der Stange eines Herrenrades sechs Flaschen Bier oder Radler unterzubringen. Schon sechs Radler können einen Radler zumindest in den Bereich relativer Fahruntüchtigkeit bringen, was dann wieder - siehe oben - zu mehr Lauftraining und dem Verlust der Fahrerlaubnis führen könnte.

Bleiben wir beim Thema Führerschein. Wenn man denn einen hat, kann man den künftig auch vergessen. Vorausgesetzt man wohnt in Iowa. Der eigentlich als eher ländlich bekannte Bundesstaat der USA prescht in Sachen Elektronik voran und hat eine App entwickeln lassen, die man anstelle von Ausweispapieren oder dem Führerschein bei Kontrollen vorzeigen kann. Gesichert wird sie mit einer schlichten Pin. Die sollte man sich allerdings merken können. Sonst noch was? Übernächste Woche wieder.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEWS wurde von Günter Weigel/SP-X am 21.12.2014, 10:38 Uhr veröffentlicht.