Wolfgang Peters (vm) - 17. Oktober 2014, 13:23 Uhr - 4x4 Allrad NEWS
Audi-Chef Stadler kritisiert noch schärfere Grenzwerte
Mit deutlichen Worten hat sich Rupert Stadler gegen noch strengere CO2-Grenzwerte für die Zeit nach 2020 ausgesprochen.
Zur Verbrauchsreduzierung und damit zur Verminderung der CO2-Emissionen setzt Audi laut Stadler weiterhin vorrangig auf den Hybrid-Antrieb. Erst in einer zweiten Phase sollen verstärkt rein elektrisch betriebene Fahrzeuge auf den Markt kommen. Der Audi-Vorstandsvorsitzende wird in der VW-Gruppe als Nachfolger des jetzigen Konzernchefs Martin Winterkorn gehandelt und gilt als ein realistisch orientierter Technik-Visionär. Stadler hält es "für grob fahrlässig", wenn die Politik ein neues Ziel vorgebe, ohne zu wissen, wie der Kunde das elektrische Fahren wirklich akzeptiere. Er sehe sich in der Pflicht, auch die Beschäftigung seines Unternehmens zu sichern.
Die Autoindustrie hat laut Stadler mit "gewaltigen Investitionen" bewiesen, dass sie bereit ist, "den Weg der Verbrauchsreduzierung mitzugehen". Aber die alternativen Antriebe müssten bezahlbar bleiben und die damit ausgestatteten Fahrzeuge den gleichen Alltagsnutzen bieten wie Benziner oder Diesel. Ob es weitere Reduzierungen von Verbrauch und Emissionen gebe werde, könnten weder Manager noch Politiker entscheiden. "Sie kommen nicht an den Kunden vorbei, diese entscheiden durch ihr Kaufverhalten," sagte Stadler.
Zur Zeit gilt in der EU für die Zeit nach 2020 ein Flottenemissions-Grenzwert von 95 g/km CO2, allerdings zunächst nur für 95 Prozent der gesamten Flotte eines Herstellers. Ab 2021 müssen alle Fahrzeuge diesen Wert erreichen. Wobei es für Fahrzeuge mit einer CO2-Emission von 50 g/km oder weniger einen Bonus für die Hersteller gibt. Dieser Wert wird bei einem Verbrauch von rund 2,1 l/100 km Benzin oder 1,9 l/100 km Diesel erreicht. Ab 2015 wird der Grenzwert bei 130 g/km CO2 liegen, was einem Verbrauch von 5,5 Liter Benzin oder 4,9 Liter Diesel je 100 km entspricht.
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