VW Touareg - SUV wird Saubermann

Der Touareg gilt als eines der erfolgreichsten Modelle unter den großen SUV.

Der Touareg gilt als eines der erfolgreichsten Modelle unter den großen SUV. Es gibt also keinen Grund, ihn nicht für den zweiten Lebensabschnitt zu verbessern, sagt VW. Neben einer geänderten Optik und Aufwertungen im Innenraum wurde auch der V6-Diesel überarbeitet. Mit 6,6 Liter ist der TDI-Touareg nicht nur sparsam, sondern mit EU6 auch zeitgemäß sauber.

Mögen selbsternannte Umweltschützer Geländewagen auch weiterhin als Spritfresser kritisieren, populistische Vorwürfe dieser Art perlen am Touareg ab, wie Wasser nach einer Wachswäsche. VWs Oberklasse-SUV fährt so sparsam und sauber wie nie. Dafür sorgt nicht nur ein verbesserter Sechszylinder-Selbstzünder mit Segelfunktion, sondern auch eine aufwändige Abgasnachbehandlung. Um die sehr strenge EU6-Abgasnorm, für den Touareg gültig ab September 2015, schon jetzt zu erfüllen, steckt unterm Wagenboden ein sogenannter SCR-Katalysator. Dieser sorgt mit einer Harnstoffeinspritzung, die in den Auspuff gegeben wird, für eine weitegehende Eliminierung von giftigen Stickoxiden - sonst bei Diesel-Motoren ein leidiges Thema.

Doch auch in Sachen Effizienz trimmten die VW-Ingenieure den 3,0 Liter großen V6 TDI zu neuen Bestmarken. 6,6 Liter haben vor nicht wenigen Jahren noch Kompakt-Modelle konsumiert. Der Touareg wiegt immerhin satte 2,2 Tonnen. Entsprechend benötigt er ein dickes Drehmoment, um standesgemäß voranzukommen. Dafür sorgen künftig 580 Newtonmeter, 30 mehr als bisher. Auch die Leistung stieg, um 18 PS auf 262 PS. Zusammen mit der butterweich schaltenden Achtgangautomatik ergibt sich eine Antriebskombination, die ein äußerst souveränes Fahrgefühl vermittelt. Zumal der Touareg auch bei Abroll- und Windgeräuschen auf dem Niveau von Oberklasse-Limousinen fährt.

Gleiches gilt für das Thema Innenraum. Schon der Vorgänger überraschte mit sehr guter Verarbeitung und hochwertigen Materialien - ein Phaeton fürs Gelände. Zur Modellpflege gibt es nun neben besseren Drehschaltern - sie wirken wie aus Metall gefräst - und neuen Holzdekoren (Mahagoni und Ebony) auch neues Licht. Zudem sind alle Bedienelemente nicht mehr rot sondern weiß hinterleuchtet, was mehr Premium-Ambiente bringen soll?, so Bram den Dunnen vom Touareg-Produktmarketing. Premium-Kunden verlangen allerdings auch modernste Infotainment-Technologie. VW reagiert darauf mit WLAN-Hotspot, mobilen Online-Diensten wie Google Earth und Google Streetview sowie Online-Verkehrsinformationen.

Auch wenn über 95 Prozent aller Touareg-Fahrer ihrem SUV Ausflüge in schweres Geläuf zeitlebens ersparen, fähig wäre er zu (fast) allem. Besonders, wenn die Option "Terrain-Tech" geordert wurde. Sie beinhaltet ein Untersetzungsgetriebe und zwei Differenzialsperren (Mitte und hinten). Aktiviert wird alles über einen Drehschalter auf der Mittelkonsole. So lässt sich mit dem Luxus-Liner äußerst kommod auch Hardcore-Gelände beackern.

Äußerlich ist der neue Touareg an den bei einem Facelift gern praktizierten Änderungen zu erkennen: neue Frontschürze, neuer Grill, neue Scheinwerfer (jetzt serienmäßig Bi-Xenon). Hinten spendierte man ihm eine neue Heckklappe und neue Rückleuchten. Die Blechstruktur sowie Kotflügel und Motorhaube blieben dagegen unberührt. Änderungen dieser Art hätten wegen neuer Presswerkzeuge einen zweistelligen Euro-Millionenbetrag verschlungen - und vermutlich den Touareg noch etwas teurer gemacht als er es jetzt ist. In der Basis mit 204-Diesel-PS beginnt der Touareg bei 52 125 Euro, was laut Marketing-Mann den Dunnen nur 174 Euro über dem alten Preis liegt. Die von uns gefahrene V6-Version mit 262 PS kostet 55 625 Euro, mit dem Offroad-Paket sind es 1 000 Euro mehr. Für den V8-TDI - zweifellos die schönste Art der Touareg-Fortbewegung (340 PS, 800 Nm) - verlangt Volkswagen 74.725 Euro. Teuerster Vertreter der Baureihe ist die Hybridvariante mit 77 525 Euro. Allerdings entscheiden sich für sie weniger als drei Prozent der Kunden.

Bewertung:

Plus: souveräne Leistungsentfaltung, hoher Fahrkomfort, großzügige Platzverhältnisse, hohes Sicherheitsniveau, in Relation zur Größe geringer Verbrauch
Minus: Offroad-Paket nur für den stärksten V6-TDI möglich

Technische Daten: VW Touareg V6 TDI 4Motion:
Viertüriges, fünfsitziges SUV, Länge 4,80 Meter / Breite 1,94 Meter / Höhe 1,71 Meter / Radstand: 2,89 Meter, Kofferraumvolumen: 697 bis 1 642 Liter, Wendekreis: 11,60 Meter, Leergewicht: 2 185 kg, max. Zuladung: 770 kg, Tankinhalt: 85 Liter

Motor: 3,0-Liter-Turbo-Sechszylinder-Diesel mit 193 kW/262 PS bei 3 800 bis 4 400/min, 8-Gang-Automatikgetriebe, max. Drehmoment: 580 Nm bei 1 750 bis 2 500 U/min, 0-100 km/h: 7,3 Sek., Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h, Verbrauch: 6,6 l Super auf 100 km, CO2-Emission: 174 g/km, Preis: 55 625 Euro.

Dieser Artikel aus der Kategorie 4x4 Allrad Auto NEUHEITEN wurde von Michael Specht (vm) am 15.09.2014, 18:22 Uhr veröffentlicht.